Ich, Anna Diehlmann, mache seit Mitte Juni 2017 einen Schüleraustausch in Taiwan und bin jetzt schon fast zwei Wochen hier. Ich wohne in einer kleinen Stadt (Changhua), zwei Stunden von der Hauptstadt Taipei entfernt. Zusammen mit meiner Austauschschülerin Nancy, ihrem Bruder und ihren Eltern lebe ich in einem großen Haus direkt neben der Firma meines Gastvaters.
Ich, Anna Diehlmann, mache seit Mitte Juni 2017 einen Schüleraustausch in Taiwan und bin jetzt schon fast zwei Wochen hier. Ich wohne in einer kleinen Stadt (Changhua), zwei Stunden von der Hauptstadt Taipei entfernt. Zusammen mit meiner Austauschschülerin Nancy, ihrem Bruder und ihren Eltern lebe ich in einem großen Haus direkt neben der Firma meines Gastvaters.
Ich besuche auf der Changhua Art Senior High-School eine Musikklasse, die nächstes Jahr ihren Abschluss machen wird. Anders als in Deutschland fahren die Schüler in Taiwan nicht mit dem Bus oder Fahrrad in die Schule, sondern nehmen ein Taxi oder werden von ihren Eltern mit dem Auto/Mofa gebracht. Auch das Schulsystem unterscheidet sich stark von dem deutschen. Die Schüler müssen Schuluniformen tragen und sitzen in Reihen hintereinander an separaten Tischen. Der Unterricht fängt um acht Uhr morgens an, doch die Schüler müssen schon zwanzig Minuten früher in der Schule erscheinen, da sie vor dem Unterricht im Beisein einer Aufsicht lernen oder ihre restlichen Hausaufgaben machen müssen. Die Unterrichtsstunden dauern jeweils 50 Minuten und Schulschluss ist um 17:00 Uhr. Doch auch nach der Schule haben die Schüler nicht frei, sie müssen entweder Nachhilfe nehmen, damit sie in den Fächern, in denen sie nicht so gut sind nicht durchfallen oder in Musik und/oder Sportkurse gehen und den restlichen Abend lernen. Da bleibt nicht so viel Zeit, um Freunde zu treffen oder genug zu schlafen. Daher sind die Schüler oftmals so müde, dass sie während des Unterrichts einschlafen. Manche Lehrer lassen sie schlafen, manche wecken sie wieder auf, doch die Schüler bekommen keinen Ärger dafür. Zusätzlich wurde eine Pause eingerichtet, in der die Schüler eine halbe Stunde Mittagsschlaf machen dürfen. Der Unterrichtsstoff wird sehr schnell erklärt und es gibt jede Woche Leistungstests, die sehr schwer sind. Ich verstehe so gut wie nichts vom Unterricht, da ich kein Chinesisch kann. Das einzige Fach, in dem ich mitmachen kann, ist Englisch. Doch im Englischunterricht werden nur Vokabeln und Grammatik durchgenommen. Die Schüler sprechen so gut wie kein Englisch im Unterricht, daher ist ihr Englisch auch sehr schlecht. Trotz des strengen Unterrichts ist die Atmosphäre zwischen Schülern und Lehrern ungezwungen. Sie haben viel Spaß zusammen und lachen viel gemeinsam, dass gefällt mir besonders gut.
In Taiwan ist es üblich drei Mal am Tag warme Mahlzeiten zu essen. Das Frühstück wird in einer sogenannten Suppenküche gekauft. Es besteht meistens aus Ei. Dieses ist umwickelt von einer Art Pfannkuchen mit einer Süßsauersoße. Natürlich wird so gut wie alles mit Stäbchen gegessen, was mir noch nicht so einfach fällt. Insgesamt besteht das Essen hauptsächlich aus Reis mit verschiedenem Gemüse und einer Art Suppe, die dazu getrunken wird. Generell würde ich sagen, dass essen die Lieblingsbeschäftigung der Taiwanesen ist. Nächste Woche werde ich dann zusammen mit meiner Familie eine einwöchige Rundreise durch Taiwan machen.
Anna Diehlmann, im Juni 2017