Die letzten Monate waren für mich sehr aufregend. Ich habe viel über die Kultur in den USA gelernt und erlebt, dass es nun auch für mich Zeit war, meiner Gastfamilie Deutschland ein bisschen näher zu bringen. So habe ich für meinen Gastvater „Jägerschnitzel“, sein Lieblingsgericht aus Deutschland, gekocht. Dies war ein Highlight für meine ganze Gastfamilie. Jedem hat es super geschmeckt. Außerdem habe ich für Weihnachten einen Käsekuchen gebacken. Das war schwerer als ich zu Anfang gedacht habe, da es hier keinen Quark im Supermarkt gibt. Aber meine Gastmutter konnte mir aushelfen. Sie fand eine Alternative für Quark. Am Ende wurde daraus zum Glück ein toller Käsekuchen und er hat auch allen geschmeckt.
THANKSGIVING
Eines der unvergesslichen Erlebnisse hier war Thanksgiving. Schon eine Woche zuvor wurden dafür die Vorbereitungen in großem Umfang getroffen. So hat meine Gastmutter drei Kühlschränke voll mit Essen eingekauft. Einige Tage vor Thanksgiving hat sie dann angefangen das Essen zu kochen. Es hat ganze drei Tage lang gedauert die Gerichte zuzubereiten. Ich durfte meiner Gastmutter bei einigen Gerichten über die Schulter schauen und habe dabei auch gelernt einige selbst zu machen. Es ist einfach unglaublich wie viel Essen es gab.
Am Tag von Thanksgiving kam die ganze Familie zum Essen. An diesem Abend habe ich das erste Mal gesehen wie groß meine Gastfamilie wirklich ist. Es waren über 20 Leute da. Die Stimmung war gut und mir hat es sehr viel Spaß gemacht den ganzen Abend die Verwandt-schaft noch näher kennenzulernen.
WEIHNACHTSZEIT
schon gleich nach dem Abendessen an Thanksgiving ging auch schon die Weihnachtsstimmung los. Wir haben angefangen das Haus für Weihnachten zu schmücken. Es ist hier nämlich Tradition dies direkt nach Thanksgiving zu machen. Vom Weihnachtsbaum bis hin zu einem Schneeflockenprojektor für unser Haus hatten wir alles. Ich half dabei, den Baum zu schmücken und ein kleines Weihnachtsdorf aufzubauen.
Das war aber noch nicht alles, was es hier in der Weihnachtszeit zu sehen gab. In meiner Schule wurden verschiedene Wettbewerbe, wie zum Beispiel den hässlichsten Weihnachtspullover zu tragen oder auch als Weihnachtsmann zur Schule zu kommen, veranstaltet.
Ein besonderes Highlight für mich war die Christmas Parade. Diese war eigentlich eher eine Autoschau als eine weihnachtliche Parade. Natürlich gab es auch Süßigkeiten, Weihnachtsmänner und bunte Lichter. Man konnte trotzdem mehr Autos als Menschen sehen.
Auch für meinen kleinen Gastbruder gab es wöchentlich etwas zu erleben: Trigger. Trigger ist der Name des „Elf“, welcher während der Weihnachtszeit seinen Unfug treibt. Er beobachtet Wyatt (mein 4-jährigen Gastbruder) jeden Tag und wenn Wyatt nicht brav war, treibt das Elf am nächsten Morgen seinen Unfug, wie zum Beispiel alle Spielsachen im Wohnzimmer zu verteilen. Falls Wyatt brav war macht Trigger etwas Gutes: Frühstück, Leckerlies für die Hunde oder auch eine kleine Überraschungen. Dies macht er bis zum Weihnachtsmorgen.
WEIHNACHTEN
Ich werde oft gefragt, ob es mir in den USA oder in Deutschland besser gefällt. Dies hört sich zunächst einfach an, ist es aber nicht. Es gibt hier so viele Unterschiede, dass ein Vergleich nicht möglich ist. Genauso war es mit Weihnachten. Weihnachten war großartig aber auch gleichzeitig so völlig anders als in Deutschland. Der größte und offensichtlichste Unterschied war natürlich der Tag an dem meine Gastfamilie und ich gefeiert haben: Am Weihnachtsmorgen, den 25. Dezember. Die ganze Familie ist gekommen und wir haben zusammen gefeiert. Ein Highlight für mich war das Geschenke verteilen. Denn jeder hat zwei Geschenke gekauft. Das erste war ein Wichtelgeschenk, das heißt jeder hat einen Namen zugeteilt be-kommen und für den- oder diejenige das Geschenk gekauft. Das zweite Geschenk war für „Dirty Santa“. Dieses Geschenk ist nicht für eine bestimmte Person. Es sollte möglichst neutral sein, denn es könnte ein Mädchen oder ein Junge bekommen. Die Regeln sind ziemlich simpel für das Spiel. Als erstes wird eine Reihenfolge ausgelost, indem jeder eine Nummer zieht. Nach dieser Reihenfolge beginnt das Spiel. Jeder Spieler muss ein ungeöffnetes Ge-schenk öffnen oder eines der zuvor geöffneten Geschenke stehlen. Nachdem ein Geschenk dreimal gestohlen wurde, kann man es nicht nochmals stehlen. Dieses Spiel hat sehr viel Spaß gemacht, da man nie wusste, was das ungeöffnete Geschenk ist.
Dieses Weihnachten wird für mich genauso unvergesslich bleiben wie Thanksgiving. Ich bin so dankbar, dass ich dies miterleben durfte.
NEUJAHR
Da ich mehr oder weniger auf dem Land lebe hat sich mein Neujahr eher ruhig verhalten. Am Silvesterabend haben wir Filme geschaut und am Neujahrsmorgen hatten wir dann ein großes Frühstück mit der ganzen Verwandtschaft. Dies war im Prinzip ein kleines Thanks-giving.
Danach habe ich meine restlichen Ferien noch genossen und am Montag, den 7. Januar ging dann auch schon wieder die Schule los.
Ich wünsche allen einen guten Start in das neue Jahr 2019 und auch viel Erfolg, wenn bei euch wieder die Schule losgeht.
Viele Grüße aus AL/TN/USA
Ruben Werle
18.01.2019