Den Höhepunkt ihrer neunjährigen gymnasialen Schulzeit erlebten 18 Schüler des Litauischen Gymnasiums am Samstagnachmittag im Schlosssaal: Dort fand die akademische Abschlussfeier statt, bei der die Abiturienten ihre lang ersehnten Abiturzeugnisse in Empfang nehmen durften. Viele Grußworte und entsprechende musikalische Untermalung sorgten für eine feierliche Atmosphäre.
„Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, stehen heute im Mittelpunkt. Ich möchte Ihnen allen recht herzlich zu Ihrem Abschluss gratulieren und wünsche Ihnen für die Zukunft viel Erfolg“, erklärte Direktorin Dr. Bronė Narkevičienė in ihrer Rede. Ein besonderer Tag sei es nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Eltern gewesen, die mit ihrer Erziehung dazu beigetragen hätten, dass alle Anwesenden ihren erfolgreichen Abschluss feiern konnten. „Weiter konnten Sie an unserem Gymnasium nicht nur Fachliches erlernen, sondern trafen auf Personen mit anderen Kulturen und Hintergründen“, so die Schulleiterin, die betonte, dass dieser Faktor mindestens genauso wichtig sei wie das Erlernen fachlicher Kompetenzen.
Honorarkonsul Achim Naumann sprach im Anschluss über einen fröhlichen Tag der Jugendlichen, den der eine oder andere vielleicht auch ein wenig traurig stimme. „Für viele galt die Schule wahrscheinlich als eine Art zweites Zuhause. Sie hatten das Glück, hier in einer Gemeinschaft zu leben, die Verbindungen schafft. In dieser Gemeinschaft durften Sie arbeiten, und Sie durften diese beeinflussen“, betonte Naumann.
„Viele Dinge im Leben, die ihre Entwicklung beeinflussen, geschehen automatisch. Hierzu zählt beispielsweise das Volljährigwerden. Nicht automatisch aber geschah das Erlangen Ihrer Reifeprüfung. Diese Errungenschaft wurde von Ihnen allen selbst erarbeitet, und das Entgegennehmen der Zeugnisse macht Sie heute alle zu Männern und Frauen in besonderer Hinsicht“, erklärte unterdessen der Vorsitzende des Kuratoriums, Rimas Čuplinskas, der die Jugendlichen dazu animierte, Verantwortung zu übernehmen und ihre Zukunft positiv zu gestalten.
Anton Schugschdinis, der Vorsitzende der Litauischen Gemeinschaft, sprach von der letzten offiziellen Begegnung in der Schule, die die Absolventen gemeinsam mit ihren Eltern, Verwandten und Freunden erlebten. „Dieser Abschnitt ist nun für Sie zu Ende. Das Sammeln von Erfahrungen geht jedoch niemals zu Ende und schon bald werden Sie mit Praktika, Freiwilligen Sozialen Jahren, Berufsausbildung oder Studium neue Wege in unserer Gesellschaft gehen“, so der Vorsitzende. Oft herrsche in dieser auch Ellenbogenmentalität vor, an den Absolventen sei es dann, sich auf Erlerntes zu besinnen und sich kritisch, aber konstruktiv zu zeigen.
Eine Premiere oblag im Anschluss dem Vorsitzenden des Elternbeirates, Dr. Gernot Diehlmann, der Svenja Deschl als beste Absolventin ehrte. „Zum ersten Mal haben wir uns zu einer solchen Ehrung entschlossen, die die Schülerin würdigen soll, die nicht nur die besten schulischen Leistungen im Abitur erbracht, sondern auch den Schulalltag in besonderer Weise geprägt hat“, betonte Diehlmann.
Die Klassenlehrerinnen der 13. Klasse, Irmela Krauter und Rita Vomberg, fanden im Anschluss lobende Worte für alle Schüler. Anhand eines kleinen Rückblicks in die eine oder andere lustige Unterrichtsstunde machten sie auf die Entwicklung der Schüler aufmerksam. „Viele von Euch haben das Schulleben entscheidend mitgestaltet und jetzt entsteht eine Lücke“, so die Lehrerinnen.
Gemeinsam mit Schulamtsdirektorin Lotte Schwan überreichte Direktorin Bronė Narkevičienė im Anschluss die lang ersehnten Zeugnisse an die Absolventen.
(von Vanessa Joneleit, "Lampertheimer Zeitung", 14.06.2011)