In Litauen werden Gäste, Freunde und Familienangehörige an der Tür mit Brot und Salz begrüßt. Diese Grundnahrungsmittel sind etwas Wertvolles. Sie sind Symbole für das Leben und die Lebenskraft, Wohlstand und Glück. Dem Brauch folgend wurde jetzt Hessens Europaministerin Lucia Puttrich am Litauischen Gymnasium in Hüttenfeld willkommen geheißen.
In Litauen werden Gäste, Freunde und Familienangehörige an der Tür mit Brot und Salz begrüßt. Diese Grundnahrungsmittel sind etwas Wertvolles. Sie sind Symbole für das Leben und die Lebenskraft, Wohlstand und Glück. Dem Brauch folgend wurde jetzt Hessens Europaministerin Lucia Puttrich am Litauischen Gymnasium in Hüttenfeld willkommen geheißen.
Begrüßt wurde sie von Direktorin Dr. Brone Narkeviciene, ihrer Stellvertreterin Irena Sattler, dem Lehrerkollegium und einigen Schülern, gekleidet in litauischen Nationalkostümen. Auch die deutschen Schüler, Schulsprecher Till Walter und seine Vorgängerin Michelle Gustdorf, wählten wie ihre Klassenkameraden litauische Trachten. Sie führten die Ministerin durch die Räumlichkeiten des privaten Gymnasiums. Dort, wo litauische und deutsche Schüler zusammen lernen. Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen.
"Europa rückt zusammen", so die Meinung von Till. Diese Gemeinsamkeit sei eine lebendige Brücke zwischen Litauen und Deutschland, war von der Schulleiterin zu erfahren. An der Einrichtung werde Unterricht in fünf Sprachen erteilt. Auch ließ die Direktorin Informationen über den Standort der Schule und ihre Geschichte einfließen.
Die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten ist im Vorfeld der Europawahl auf Tour mit der Gesprächsreihe "Begegnungen". "Wir treffen Menschen, die die Bedeutung der EU für ihren ganz persönlichen Alltag oder ihren Lebensweg aufzeigen können", erklärte Puttrich. Das Litauische Gymnasium sei eine Brücke zwischen Ost und West, ein Stück Litauen in Südhessen. "Es ist das einzige litauische Gymnasium in Westeuropa", hob Direktorin Narkeviciene hervor.
Die Europaministerin wollte sich im Gymnasium umsehen. Wissbegierig hörte sie den Ausführungen der jungen Leute zu. Sie finde den Weg, den sie gehen, spannend. Und kam zum Ergebnis, an diesem Gymnasium werde Tradition gepflegt und gleichzeitig mit innovativen Schritten in die Zukunft gegangen. Der europäische Gedanke – ein friedliches Miteinander, die europäische Integration – werde weitergegeben. Die Eltern der Schüler hätten sich bewusst dafür entschieden, als sie ihre Kinder in diesem Gymnasium anmeldeten, um ihrem Nachwuchs die Chance zu geben, die Bildungsangebote aufzunehmen und gleichzeitig neue Perspektiven zu entwickeln. Auch lobte Puttrich die Arbeit und Einstellung der Lehrer. Bei ihrer Vorstellung war zu erfahren, dass viele Lehrkräfte seit vielen Jahren an dieser Schule unterrichten, glücklich und zufrieden seien und dass die Atmosphäre stimme.
Der gemeinsame Rundgang ging in der Bibliothek los, weiter zur Kapelle, von da aus zum Neubau, in dem die Schüler in modernen Klassenzimmern unterrichtet werden, bis in die Internatsräume. Im wunderschönen Schlosspark, unter den großen, alten Eichen verweilte die Delegation.
Im Schlosssaal erläuterten Till Walter und Michelle Gustdorf den Inhalt der dort angebrachten Gedenktafel. Darauf sind Litauer aus der ganzen Welt aufgeführt, die Gelder beigesteuert haben, damit das Schloss Rennhof gekauft und die Schule gegründet werden konnte. Am 16. Februar 1954 fand die offizielle Einweihung der Schule statt. "Der 16. Februar ist der Unabhängigkeitstag, ein Nationalfeiertag in Litauen", erklärte die stellvertretende Direktorin.
Lucia Puttrich zeigte sich beeindruckt von den Menschen – dem Kollegium, das seine Arbeit als Berufung ansehe -, den Gebäuden und dem Gelände. Auch konnte sie das Interesse der Schüler an Europa wecken. Der 16-jährige Till und die 17-jährige Michelle berichteten der Ministerin, dass der Leistungskurs Deutsch an der Projektwoche der "SchulBrücke Europa" in Naumburg teilgenommen hatte und sich mit dem Thema "Europäische Identität" beschäftigte.
Hessen habe fünf spannende europäische Partnerregionen. "Für uns ist Europa Begegnung mit dem Ziel, sich zu verstehen und damit ein friedliches Miteinander zu sichern", betonte Till. "Wir würden gerne partnerschaftliche Kontakte zu einer Schule oder Institution in einer dieser Partnerregionen knüpfen", wünschten sich die Schüler. Sie fragten die Europaministerin: "Können Sie uns dabei unterstützen?" Die Ministerin stimmte zu.
Südhessen Morgen
02.05.2014