Vielfältiges Programm bei Feier zum Tag der Deutschen Einheit

Ein abwechslungsreiches Programm bot sich am vergangenen Donnerstagabend den zahlreichen Gästen, die anlässlich der traditionellen Feier zum Tag der Deutschen Einheit im Litauischen Gymnasium versammelt waren. Neben musikalischen Darbietungen von verschiedenen Schülern, welche die im Lampertheimer Stadtteil beheimatete Bildungseinrichtung besuchen, traten auch Hüttenfelder Chöre auf. Die 10. Klasse hatte ein Biografienprojekt mit dem Titel „Revolution und dann?“ entworfen und präsentierte ihre Ergebnisse dem Publikum.

Ein abwechslungsreiches Programm bot sich am vergangenen Donnerstagabend den zahlreichen Gästen, die anlässlich der traditionellen Feier zum Tag der Deutschen Einheit im Litauischen Gymnasium versammelt waren. Neben musikalischen Darbietungen von verschiedenen Schülern, welche die im Lampertheimer Stadtteil beheimatete Bildungseinrichtung besuchen, traten auch Hüttenfelder Chöre auf. Die 10. Klasse hatte ein Biografienprojekt mit dem Titel „Revolution und dann?“ entworfen und präsentierte ihre Ergebnisse dem Publikum.

Die Schüler hatten sich mit mehreren Persönlichkeiten, die während der Zeit der Wende eine maßgebliche Rolle gespielt hatten, näher befasst, mit Václav Havel, György Konrád, Joachim Gauck und Bärbel Bohley. Sie hatten sich den Werdegang dieser Menschen etwas genauer betrachtet, die Rolle, die sie beim Zusammenbruch des Ostblocks spielten, in Augenschein genommen. In einem Kubus präsentierten die Schüler Bilder und Zitate aus der damaligen Wendezeit, um die Gedanken und die Handlungen ihrer Protagonisten zu veranschaulichen.

Genau genommen wurden am Donnerstag zwei historische Ereignisse begangen, wie Janina Vaitkienė, Direktorin des Gymnasiums, in ihrer Ansprache aufzeigte: „Wir feiern heute den 3. Oktober 1990, den Tag der Deutschen Einheit, und den 11. März 1990, das Datum der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Litauens.“

Mit den vom sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow propagierten Vorstellungen von „Glasnost“ (Offenheit) und „Perestroika“ (Umgestaltung) hatten sich die Stimmung und die Verhältnisse in Litauen Ende der 1980er Jahre deutlich verändert. Im Februar 1990 fanden erstmals freie Wahlen statt, die die „Sąjūdis“, eine 1988 gegründete Unabhängigkeitsbewegung, klar für sich entscheiden konnte. Am 11. März 1990 erklärte der neu gewählte Oberste Rat Litauen für unabhängig, setzte die litauische Verfassung vom 11. Februar 1938 wieder in Kraft. Hiermit wurde der Anfang vom Ende der Sowjetunion eingeläutet.

Ein breit gefächertes musikalisches Programm bildete eines der zentralen Elemente im Rahmen der Feier zum Tag der Deutschen Einheit. Die Eröffnung machte dabei der Hüttenfelder Jugendchor „Young Voices“ unter der Leitung von Dirigent Ronald Ehret. Der MGV „Sängerbund“ war bei dieser Gelegenheit sowohl mit seinem Frauen- als auch mit seinem Männerchor vertreten, präsentierte den Besuchern unter Dirigent Marc Bugert unterschiedliche Lieder. Nachdem beide Chöre zunächst jeweils für sich gesungen hatten, sorgten sie mit einem gemeinsamen Auftritt auch für den Abschluss der Veranstaltung, welche, mit Ausnahme der Betrachtungen zur damaligen Wendezeit, im Schloss Rennhof stattfand.

Auch mehrere Schüler des Litauischen Gymnasiums hatten im Rahmen der Feierlichkeiten am Donnerstagabend ihren großen Bühnenauftritt. Vaiva Conrad präsentierte dem Publikum Ludwig van Beethovens „Für Elise“, Julia Ulffers sang, begleitet auf der Gitarre, „Je Veux“ von Kerredine Soltani und Tryss. Einen Höhepunkt des Abends bildete das Birbynė-Solo (ein litauisches Blasinstrument) von Karolis Janulionis, welcher eine Polka aus der litauischen Region Dzukija zur Aufführung brachte. Vaitkienė zog mit Blick auf den Abend ein zufriedenes Fazit, freute sich über vielseitige Hilfe: „Ich bedanke mich für die Vorbereitung der Feier, bei welcher viele verschiedene Personen ihren Beitrag geleistet haben sowie für das schöne Zusammensein.“

Andreas Ohler
Lampertheimer Zeitung
05.10.2015