Am Samstag, dem 13. Februar 2016, hat im Saal des Schlosses Rennhof im Rahmen der Hochbegabtenförderung eine Tagung über „Intelligenz und guten Unterricht“ am Litauischen Gymnasium stattgefunden. Während dieser Veranstaltung wurde die Verlängerung des Gütesiegels Hochbegabtenförderung an das Litauische Gymnasium bekannt gegeben.
Am Samstag, dem 13. Februar 2016, hat im Saal des Schlosses Rennhof im Rahmen der Hochbegabtenförderung eine Tagung über „Intelligenz und guten Unterricht“ am Litauischen Gymnasium stattgefunden. Während dieser Veranstaltung wurde die Verlängerung des Gütesiegels Hochbegabtenförderung an das Litauische Gymnasium bekannt gegeben.
Die Arbeitstagung begann mit einer musikalischen Eröffnung durch eines der vielen musikalischen Formationen dieser Privatschule, in der Musiklehrer Gintaras Rucys bei der Förderung von musikalischen Begabungen Großes leistet. Man denke dabei nur an die erfolgreichen Absolventen des Litauischen Gymnasiums wie Giulia Scopelliti oder Nykantas Simutis. Hochbegabt sind auch Tabea Schäfer an der Violine und Karolis Janulionis mit dem litauischen Blasinstrument Birbynė, die begleitet von ihrem Lehrer Gintaras Ručys an der Gitarre – die Tagungsteilnehmer musikalisch begrüßten.
Danach hieß Schulleiterin Janina Vaitkienė Eltern und Kollegen zur Tagung „Intelligenz und guter Unterricht“ willkommen. Besonders begrüßte sie die Referenten Prof. Dr. Detlef H. Rost von der Universität Marburg, Prof. Dr. Rainer Dollase von der Universität Bielefeld und die Leiterin des Frankfurter Hochbegabtenzentrums Petra Laubenstein sowie Ministerialrat Walter Diehl vom Hessischen Kultusministerium. Da sie von den Referenten mehrfach zu dieser Schule befragt worden war, skizzierte sie kurz die Entstehung dieses außerordentlichen Gymnasiums, das als Flüchtlingsschule vor 66 Jahren entstanden ist. Heute lernen hier etwa 80 litauische und 120 einheimische Schüler im demokratischen Geist europäische praktisch erlebte Realität. Vaitkienė sagte, sie neige ihren grau werdenden Kopf vor denen, die vor über sechs Jahrzehnten all dies in Hüttenfeld aus dem Nichts geschaffen haben. Ministerialrat Walter Diehl, der Referatsleiter Hochbegabtenförderung im Hessischen Kultusministerium, sagte, solch eine Veranstaltung werde nicht zum ersten Mal in Hüttenfeld abgehalten und lobte die gute Arbeitsatmosphäre im Litauischen Gymnasium. Nachdem er die Grüße von Kultusminister Alexander Lorz ausgerichtet hatte, der es bedauerte, wegen anderer Verpflichtungen nicht persönlich gekommen zu sein, erläuterte Diehl die unterschiedliche Handhabung der Hochbegabtenförderung in Hessen im Vergleich zu anderen Bundesländern. In Hessen hänge dieser Bereich nicht von politischen Entscheidungen der jeweiligen Regierungen ab, sondern orientiere sich ausschließlich an der empirischen wissenschaftlichen Forschung und sei langfristig und kontinuierlich angelegt. Nachdem er weitere Erläuterungen zur Praxis der Hochbegabtenförderung in Hessen gegeben hatte, sagte er zu Schulleiterin Vaitkienė und den vollständig versammelten Pädagogen, das Litauische Gymnasium sei eine der ausstrahlendsten Schulen, von dem andere Schulen lernen können. Damit kam er zum für die veranstaltende Schule erfreulichsten Teil seiner Ansprache, als er den Erlass mit der Verlängerung des Zertifikats Hochbegabtenförderung für weitere drei Jahre an die Schulleiterin überreichte. Janina Vaitkienė versicherte, sich dieses Vertrauensvorschusses würdig zu erweisen und weiterhin Intelligenz und Hochbegabung zu fördern.
Gleich im Anschluss an diese Eröffnung referierte Prof. Rost über das Thema „Intelligenz – von der Wiege bis zur Bahre“. Nach der Mittagspause sprach Prof. Dollase über nachhaltigen Schulunterricht als „Class-Room-Management“. Letzte Referentin war Petra Laubenstein mit ihrem Vortrag „Hochbegabte Kinder und ihre Eltern“.
Anthony Verselis
Lampertheimer Zeitung
15.02.2016