Aus einer spontanen Idee wurde eine Reise der besonderen Art. Über das verlängerte Pfingstwochenende 2016 fuhren in diesem Jahr 12 Eltern aus fast allen Jahrgangsstufen des Litauischen Gymnasiums Hüttenfeld in das Land der Wurzeln ihrer Schule – eben nach Litauen. Es war die erste Reise dieser Art. Die Eltern wurden begleitet von Janina Vaitkienė, die seit 2015 als Direktorin am Litauischen Gymnasium tätig ist. Sie hatte auch das Programm für diese Reise ausgearbeitet, das neben der kulturellen Seite auch den Besuch von zwei Gymnasien (Lietuvių Namai, Vilnius) und dem Kunstgymnasium „Eduardo Balsio Menų Gimnazija“ in Klaipėda vorsah. An beiden Schulen wurden die Eltern herzlichst begrüßt, mit viel gegenseitigem Interesse wurden Informationen über die beiden Schulsysteme ausgetauscht und von allen Seiten wurde der Wunsch geäußert, die neu geknüpften Kontakte unbedingt auszubauen.
Aus einer spontanen Idee wurde eine Reise der besonderen Art. Über das verlängerte Pfingstwochenende 2016 fuhren in diesem Jahr 12 Eltern aus fast allen Jahrgangsstufen des Litauischen Gymnasiums Hüttenfeld in das Land der Wurzeln ihrer Schule – eben nach Litauen. Es war die erste Reise dieser Art. Die Eltern wurden begleitet von Janina Vaitkienė, die seit 2015 als Direktorin am Litauischen Gymnasium tätig ist. Sie hatte auch das Programm für diese Reise ausgearbeitet, das neben der kulturellen Seite auch den Besuch von zwei Gymnasien (Lietuvių Namai, Vilnius) und dem Kunstgymnasium „Eduardo Balsio Menų Gimnazija“ in Klaipėda vorsah. An beiden Schulen wurden die Eltern herzlichst begrüßt, mit viel gegenseitigem Interesse wurden Informationen über die beiden Schulsysteme ausgetauscht und von allen Seiten wurde der Wunsch geäußert, die neu geknüpften Kontakte unbedingt auszubauen.
Litauen ist ein Land, das geprägt von seiner Lage, immer wieder in der Geschichte beweisen musste, dass es ein eigenständiges freies Volk ist. Bis in die jüngste Vergangenheit muss es diesen Anspruch teilweise mit Menschenleben einfordern. Bei der Besichtigung des Parlamentes (Seimas), bei der eine Zeitzeugin der Unruhen der frühen 90iger Jahre die Gruppe führte, erahnte man, wieviel Mut und Tapferkeit die jungen Menschen damals benötigten, um sich gegen den mächtigen Gegner aus dem Osten aufzulehnen. Auch im Genozidmuseum, das die Gruppe im Anschluss in den ehemaligen Räumen des KGBs besichtigte, wurde ein Teil der traurigen Vergangenheit Litauens lebendig. Die berühmte Peter und Paul Kirche, der Dom, der Präsidentenpalast und die Altstadt waren im Anschluss klassische Besichtigungspunkte einer weiteren Führung. Die Gruppe lernte liebenswerte Winkel der Altstadt kennen, verstand mehr und mehr die geschichtlichen Bedeutungen und erhielt einen Blick in die litauische Seele. In der neugegründeten Užupio Respublika (Künstlerviertel neben der Altstadt) ließen sie die Abende ausklingen. Auf Einladung des Direktors des Kunstgymnasiums, der zusammen mit seinem Mädchenchor vor wenigen Wochen zu Gast in Hüttenfeld war, führte diese Reise die Elterngruppe auch nach Klaipėda. Die knapp 300 km von Vilnius entfernte Hafenstadt ist nicht nur für den dort häufig vorkommenden Bernstein bekannt. Auf dem Marktplatz steht eine kleine Bronzestatur des „Ännchen von Tharau“, die als Symbol der Verbindung der Geschichte zwischen Deutschland und Litauen dient. Die Gastgeber luden die Gruppe in ein Restaurant mit litauischen Spezialitäten ein und so wurden neben Cepelinai (gefüllte Kartoffelknödel) auch Silkė (Heringe) und kalte Rote-Beete-Suppe neue „Leibspeisen“ der deutschen Gäste! Das an diesem Tag stattfindende Hafenfest bot anschließend Gelegenheit sich unter die Einheimischen zu mischen und die vielen Spezialitäten auf dem dafür aufgebauten Markt kennenzulernen. Gleichzeit präsentierte die Litauische Armee an diesem Tag ihre Schiffsflotte und im 22. Stock eines der wenigen Hochhäuser Klaipėdas konnte man sich nach einer Hafenrundfahrt nochmals die drittgrößte Stadt Litauens von oben anschauen.
Litauen, den meisten als einer der drei Balten-Staaten bekannt, hat eine weit zurückreichende Geschichte. Einst reichte dieses Reich bis ans Schwarze Meer und um diese geschichtliche Entwicklung verstehen zu können, war ein Besuch auf der Trakai-Burg, eine Wasserburg östlich von Vilnius, von großem Vorteil. Diese in mühevoller Kleinstarbeit wieder aufgebaute Burg ließ keine historische Frage offen und da man den Tataren, einem Volksstamm von der Halbinsel Krim hier so nahe war, konnte man auch gleich die Kibinai (gefüllte Teigtaschen) probieren.
Im Anschluss erfolgte eine Teambildung der etwas anderen Art. Im beschaulichen Kurort Birštonas, direkt an der Memel gelegen, endete eine spontane Flusskreuzfahrt mit einem Motorschaden und einem auf der Fluss treibenden Boot. Für die Gruppe sprach, dass die Laune bis zur „Rettung“ uneingeschränkt gut blieb und somit auch ein handfestes Abendteuer mit zur Reise gehörte. Beim abschließenden letzten gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant über der Memel wurde Resümee gezogen: Fazit ist, die Erwartungen aller Eltern wurden bei weitem übertroffen, sowohl vom Land aber auch insbesondere von den Gastgebern und von dem Wissen von Janina Vaitkienė, die wirklich auf alle Fragen eine Antwort wusste! Gelobt wurden die Eltern aber auch von der Direktorin, jeden Tag wurden Vokabeln (natürlich im Spaß) geübt und am Ende der Reise war schon ein klitzekleiner Wortschatz zustande gekommen! In diesem Sinne: viskas gerai – und iki! Schön ist, dass diese Reise schon bald ihre Fortsetzung finden wird, in einem Monat reist die 9. Klasse des Litauischen Gymnasiums gemeinsam mit ihren Lehrern Suzanne Stöhr und Arūnas Tauras ebenfalls nach Litauen.