Mit den neuen Kerncurricula für die gymnasiale Oberstufe ist mittlerweile auch das wichtige Thema „Filmanalyse im Unterricht“ dort vorgesehen. So ist im Deutschunterricht auch die Verfilmung von Büchners „Woyzeck“ verpflichtend zu analysieren (im Unterrichtsfach Englisch die Verfilmung des Romans von Harper Lee „To Kill a Mockingbird“ /“Wer die Nachtigall stört“).
Am 20. Februar arbeiteten die Schülerinnen des Leistungskurses Deutsch (12) mit Dr. Carsten Siehl (Filmvermittler und Autor). Organisiert wurde der Workshop von der Kurslehrerin Dr. Gabriele Hoffmann im Rahmen der Schulkinowochen Hessen.
Seit es das Kino gibt, hat es sich Anregungen und Stoffe aus der Literatur geholt. Hier setzte der Workshop an. In einem einen historischen Abriss, von den ersten Stummfilmen bis zu aktuellen Kinoproduktionen, erfolgte zunächst ein spannender Ausflug in die Filmgeschichte und eine Übersicht über Filmgenres. Eine Einführung in die Filmtechnik, zu Einstellungsgrößen folgte, um die Grundlagen für die Analyse zu legen. Anhand ausgesuchter Sequenzen und Textpassagen werden schließlich Erzählstrategien und Techniken der Emotionalisierung der Zuschauer herausgearbeitet (typische Hollywood-Einstellungen, z.B. zu Geschlechterrollen ein Auszug aus „Casablanca“). Gut vorbereitet wurden dann Szenen aus der abiturrelevanten Literaturverfilmung WOYZECK (Regie: Werner Herzog, BR Deutschland 1978/1979) im Vergleich mit einer DEFA Verfilmung des Woyzeck von 1947 analysiert.
Den Schülerinnen gefiel das intensive und konzentrierte Arbeiten im Workshop sehr gut. Zudem fand das Seminar an einem ansprechenden und passenden Ort, nämlich unserer Bibliothek im Schloss, statt.
22.02.2018/gh