Tag der Offenen Tür 2019

Atvirų durų diena 2019 (Foto: M. D. Schmidt)
Tag der Offenen Tür 2019 (Foto: M. D. Schmidt)

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Viel zu entdecken gab es beim Tag der offenen Tür im Litauischen Gymnasium Hüttenfeld. Aktuell gehen dort über 220 Schüler zur Schule.

Es war die Gelegenheit, potenziellen Mitschülern einen Beitritt schmackhaft zu machen, Eltern und Interessierten das Gelernte zu präsentieren und gemeinsam mit den Lehrern Projekte zu bewältigen: Beim Tag der offenen Tür im Litauischen Gymnasium Hüttenfeld gab es daher für die Besucher viel zu entdecken. In den Klassenräumen hatten die Schüler Stellwände mit Fotos präsentiert, Workshops ausgerichtet und Basteltische vorbereitet. „Aktuell betreuen wir über 220 Schüler in den Klassenstufen fünf bis 13“, erklärte Oberstufenleiterin Dr. Gabriele Hoffmann. Dass die alle für den Tag der offenen Tür wirbelten, machte die Lehrerin sehr stolz.

Über den Hof des Schlosses springen Grundschulkinder. Mit Flyern und Broschüren ausgestattet, wirken ihre Eltern glücklich. Es scheint, als haben sie im Litauischen Gymnasium die richtige weiterführende Schule für ihren Nachwuchs gefunden, und das, obwohl die Familie keinen litauischen Hintergrund hat. Denn von den über 220 Schülern sind gerade einmal 30 bis 40 Prozent litauischer Herkunft.

Ein Großteil lebt im angrenzenden Internat
Ein Großteil lebt im angrenzenden Internat. Alle anderen kommen aus den Nachbarorten Lampertheim, Viernheim oder Worms – was eine gute Busanbindung möglich macht. An den Jackenreißverschlüssen der Kinder baumeln bunte Schlüsselanhänger. Die haben sie augenscheinlich bei Französisch-Lehrerin Brigitte Heidt gefertigt, die mit Schülern der Jahrgangsstufen acht, zehn und zwölf mit Moosgummi und Federn auf Neuankömmlinge wartet. „Wir sind kreativ und lassen uns immer etwas einfallen“, sagt Heidt mit sympathischem französischen Akzent. Und die 15-Jährige Pia nickt. „Der Unterricht macht großen Spaß und ist immer abwechslungsreich.“ Worte, die die Lehrerin nicht unberührt und deshalb erröten lassen, „Ich bemühe mich.“

Auch in der Schülerwerkstatt wird kreativ gearbeitet. Kunstlehrerin Aina Janulioniene fertigt mit ihren Schützlingen aus Krepp-Papier Blumen und betreut momentan rund zehn Kinder in ihrer AG. „Ich komme gern hierher, auch nach dem Unterricht. Weil ich die Gemeinschaft schätze und ich mich hier austoben kann“, bringt es die zehnjährige Melissa auf den Punkt. Sie besucht die fünfte Klasse und schwärmt von ihrer Schule. Besonders auffällig ist das gute Verhältnis zwischen Schülern und ihren Lehrkräften. Sie gehen freundschaftlich aber respektvoll miteinander um. Keine Spur pubertärer Zickereien oder von Streit. Die Fotos der Stellwände zeugen von Basketball-Turnieren, Auftritten der Tanz-AG, Unternehmungen der Europa-AG und dem Engagement „Schule mit Courage“. „Ein friedvolles Miteinander ist uns sehr wichtig. Wir begegnen uns auf Augenhöhe und wollen die Kinder bestmöglichst aufs Abitur aber auch das spätere Leben vorbereiten“, fasst Hoffmann die Schul-Philosophie zusammen.

Seit 1950 gibt es das private Litauische Gymnasium. 1999 wurde es vom Land Hessen staatlich anerkannt. Mit einem Zertifikat zur Begabtenförderung, seit 2010, und der Möglichkeit Litauisch als Fremdsprache zu lernen, hat es in der Region Alleinstellungsmerkmal. Als traditionsreich, integrativ und modern sehen die Verantwortlichen das Konzept, dessen Hauptbestandteil es auch ist, christliche Werte zu vermitteln. Nächstenliebe zum Beispiel, was im Schulalltag gegenseitige Rücksichtnahme impliziert.

Der Familie mit den Flyern jedenfalls scheint das Angebot zu gefallen. Vielleicht liegt es aber auch an den köstlichen Waffeln, welche die Jugendlichen in der Cafeteria backen. Die kann sich keiner entgehen lassen.

SCHNUPPERTAGE UND ANMELDUNG

Ab Montag, 22. Februar, gibt es einzelne Schnuppertage. Weitere Informationen im Internet www.gimnazija.de oder bei der stellvertretenden Direktorin Irena Sattler info@litauischesgymnasium.de.

Für die Anmeldung sind folgende Unterlagen notwendig: Gymnasialempfehlung, Kopie der Halbjahresinformation Klassenstufe vier und der ausgefüllten Aufnahmeantrag. Das Schulgeld beträgt jährlich 1800 Euro, für das zweite Kind 900 Euro. Für das dritte Kind wird kein Schulgeld erhoben. (pam)

Von Meike Paul, www.lampertheimer-zeitung.de (Neues Fenster, WEB)


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