„Filmanalyse im Unterricht“ zieht sich als Schwerpunkt durch die Bildungsstandards der Mittelstufe und die neuen Kerncurricula der Gymnasialen Oberstufe. So ist im Deutschunterricht die Verfilmung von Büchners „Woyzeck“ durch Werner Herzog von 1979 mit Klaus Kinski als Protagonist Woyzeck verpflichtend zu analysieren (und im Unterrichtsfach Englisch die Verfilmung des Romans von Harper Lee „To Kill a Mockingbird“/“Wer die Nachtigall stört“).
Am 5. Februar arbeiteten die Schülerinnen des Leistungskurses Deutsch (Klasse 12) und zwei Schülerinnen aus dem Deutsch – Grundkurs mit Dr. Carsten Siehl vom deutschen Filminstitut rund um das Thema Filmanalyse. Organisiert wurde der Workshop von der Kurslehrerin Dr. Gabriele Hoffmann im Rahmen der Schulkinowochen Hessen.
Seit es das Kino gibt, hat es sich Anregungen und Stoffe aus der Literatur geholt. Hier setzte der Workshop an. In einem einen historischen Abriss, von den ersten Stummfilmen bis zu aktuellen Kinoproduktionen, erfolgte ein spannender Ausflug in die Filmgeschichte und eine Übersicht über Filmgenres. In Filmtechnik, zu Einstellungsgrößen etc. waren unsere Schülerinnen durch die aktiven Filmprojekte des vergangenen Jahrs bereits gut informiert und geübt. Anhand ausgesuchter Sequenzen und Textpassagen wurden schließlich Erzählstrategien und Techniken der Emotionalisierung der Zuschauer herausgearbeitet, auch typische Hollywood-Einstellungen, z.B. den typischen Hollywood Kuss, der in der DEFA Verfilmung des „Woyzeck“ von 1947 auftaucht. Gut vorbereitet wurden dann Szenen aus der abiturrelevanten Literaturverfilmung WOYZECK im Vergleich mit einer DEFA Verfilmung des Woyzeck von 1947 analysiert.
Den Schülerinnen gefiel das intensive und konzentrierte Arbeiten im Workshop. Eine Schülerin äußert sich am Ende des Workshops mit einem Dankeschön in Richtung des Experten Carsten Siehl: „Das war wirklich sehr gut, informativ und anregend und … es war keine Sekunde langweilig!“
05.02.2019/gh