Feier zum Tag der Deutschen Einheit im Litauischen Gymnasium
LAMPERTHEIM – Der Tag der Deutschen Einheit wurde auch in diesem Jahr wieder im privaten Litauischen Gymnasium im Festsaal des Schlosses Rennhof im Stadtteil Hüttenfeld gefeiert. Die Programmgestaltung der kleinen familiären Feier erfolgte gemeinsam mit den Schülern. Ebenso gab es im Anschluss einen Empfang im Foyer des Schlosses. Nach der feierlichen musikalischen Eröffnung durch 14 junge Mädchen von „Young Voices“, dem Hüttenfelder Jugendchor unter Leitung des Dirigenten Ronny Ehret, begrüßte Oberstufenleiterin und Koordinatorin der Feier, Dr. Gabriele Hoffmann, die zahlreich anwesenden Gäste und Ehrengäste. Der guten alten Tradition seit nunmehr 30 Jahren folgend, hieß sie auch die Sänger des Männerchors des Sängerbundes 1892 herzlich willkommen, die ebenfalls beim Programm mitwirkten. Die Schüler der Klassenstufe 11 hatten gemeinsam mit ihrer Geschichtslehrerin Monika Bischoff das Programm der Feier erarbeitet. Musiklehrer Gintaras Racys zeichnete sich für die musikalische Gestaltung verantwortlich. „Für viele junge Menschen ist dieser Teil der Geschichte Deutschlands neu, da sie diese Zeiten selbst nicht miterlebt hatten“ gab Hoffmann bekannt. Doch auch die jungen Schüler beschäftigen sich heutzutage intensiv mit dem Thema, wie es zur Vereinigung von Ost- und Westdeutschland gekommen ist.
Der Fünftklässler Julian Schübel spielte einen „Walzer C-Dur“ auf dem Klavier, gefolgt von dem Liedbeitrag „Weil wir Freunde sind“ von Rosenstolz, vorgetragen von allen Schülerinnen und Schülern der Klasse 5 – Rucys begleitete den Song auf der Gitarre. Großer Applaus war den Beteiligten gewiss. „Ich selbst bin ein Zeitzeuge“, erwähnte Stadtrat Gottlieb Ohl in seiner Begrüßungsrede und wies auf die Ereignisse im Jahr 1989 hin – einer Zeit, die er damals als Pressesprecher der Nato in Heidelberg mitverfolgt hatte, wie er bekanntgab. Die Bilder des Mauerfalls und der nachfolgenden Geschehnisse sind ihm gut in Erinnerung geblieben. Er wünschte allen Schülerinnen und Schülern, auch im Namen des Bürgermeisters und der städtischen Gremien, dass sie an diesem Platz weiterhin gut zusammen lernen und leben können. „Eine neutrale und objektive Sichtweise ist wichtig für eine Schule und für die eigene Erkenntnisbildung“, merkte er an. „Wer mauert, hat’s nötig“ lautete ein Textbeitrag der Elftklässler, in dem sie die Errichtung der Mauer durch Erich Honnecker im Jahr 1961, die Reformen Michail Gorbatschows und weitere geschichtliche Ereignisse revue passieren ließen. „Morgenkaffee“ (Christoph Pampuch), ein Tanz mit Musik folgte. Regina Reizyte tanzte Ballett, währen ihr Mitstreiter sie auf Harve und Flöte musikalisch begleiteten – ein Genuss für Augen und Ohren. Mit einer wundervollen Gesangsdarbietung verzauberte Juliette Herzbach aus der 12. Klasse das Publikum mit „Light the Sky“ (Grace Vanderwaal). Über den Mauerfall im Jahr 1989 und „Wehret den Anfängen“ ging es in den darauffolgenden Textbeiträgen der Schüler. „Nie wieder Krieg“ und „gewaltfrei die Demokratie schützen lauteten die Anliegen der Jugendlichen. Mit dem bekannten Volkslied „Waldeslust“ ging es anschließend fröhlich zu – Musiklehrer Rucys rief alle zum Mitsingen auf. Tim Karb, Klasse 11, beeindruckte als Solist mit Flügelhorn und Trompete die Gäste gemeinsam mit einem musikalischen Ensemble. Die anwesenden 13 Sänger vom Männerchor des Sängerbundes 1892 Hüttenfeld trugen mit ihren Liedbeiträgen ebenfalls zum musikalischen Festprogramm bei. Im Anschluss lud die Schulleiterin alle Anwesenden zum gemütlichen Beisammensein im Foyer des Schlosses ein, wo die Schüler der Abschlussklasse ein kleines Buffet vorbereitet hatten. Die Einnahmen dienen zur Durchführung der bevorstehenden Abiturfeier im kommenden Jahr.
Sigrid Samson, Tip Südhessen, 30.09.2019
https://tip-verlag.de/deutsche-vereinigung-in-erinnerung-gerufen/