Am 19. März fand in der Schlosskapelle der Religionsunterricht für litauische Schüler*innen der Klassen 5 und 6 statt. Zu beginn erläutete Pfarrer Dr. Grigutis die Bedeutung der Karwoche für jeden Katholiken*in. In dieser Zeit wird über das Leiden und den Tod Jesu Christi nachgedacht und auf seine Auferstehung gewartet. Warum heißt aber diese Woche “ Karwoche”? Weil dadurch die großen Geheimnisse unseres Glaubens angesprochen werden. Der heilige Paulus sagte einst: „Wenn Christus nicht auferstanden ist, dann sind mein Glaube und meine Hoffnung vergeblich“ (1 Kor 15,12). Pfarrer Dr.Grigutis las den Schülern*innen eine Passage aus dem Evangelium vor, die dem Palmsonntag gewidmet war. Die Schüler*innen erfuhren, wie Jesus auf einem Esel nach Jerusalem kam, und wie das Volk sich darüber freute und Palmenzweige und Kleidung unter seine Füße legte. Die Religionslehrerin Kriščiūnienė brachte viele Kräuter und Zweige mit, mit denen sich jeder einen Palmzweig stecken konnte. Allen Kindern machte es großen Spaß. Danach legten sie zu Ehren des Erretters ihre Palmzweige am Kreuz nieder.
Die Schüler*innen erfuhren, aus welchen Teilen die Liturgie des Gründonnerstags besteht, warum es die Krisma-Messe gibt, in der der Bischof in Gegenwart der Priester und Gläubigen das Öl einweiht. Dieses Öl wird bei der Taufe, Konfirmation und Krankensalbung verwendet.
Der Gründonnerstagabend ist dem Gedenken an die Sakramente der Eucharistie und des Priestertums gewidmet. Der Bischof oder Priester, der für die Abendliturgie verantwortlich ist, wäscht Füße eines auserwählten Gläubigen nach dem Beispiel der Nächstenliebe Jesu, die im Johannesevangelium beschrieben wird. Beim letzten Abendmahl wusch Jesus seinen Jüngern Füße und kehrte zum Tisch zurück und fragte: “Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.”(Joh 13,1-15). Pfarrer Dr. Grigutis und Frau Kriščiūnienė wuschen und trockneten den Schülern*innen Hände und erinnerten auf diese Weise an diese von Gott übermittelte Botschaft, einander zu dienen. Alle fühlten sich wie echte Jünger Jesu und warteten gespannt, was weiter kommen würde. Der Pfarrer forderte alle auf, ein Steinchen zu nehmen und ihre Sorgen und ihre Traurigkeit darauf zu legen. Die Schüler*innen gingen nacheinander und legten ihre Steinchen ans Kreuz und vertrauten so ihre Sorgen unserem Herrn an. Sie hörten die Leidensgeschichte Jesu, wie der Erlöser verraten, gefoltert und gekreuzigt wurde. Aber die frühen Morgenglocken von Ostern teilen uns jedes Jahr mit, dass Jesus auferstanden war.
Am Ende des Unterrichts fand ein Schießwettbewerb statt. Alle Schüler*innen wurden mit einem Schokoladenhasen belohnt.
PV