Ekkehart Voigt meisterte genau diese Aufgabe sehr gut. Am 17. Mai dieses Jahres schlüpfte der Schauspieler für die 9. und 10. Klasse gleich in neun unterschiedliche Figuren aus Friedrich Schillers Drama „Wilhelm Tell“.
Tags darauf sollte die 10. Klasse eine Klassenarbeit zu dem Thema schreiben. Umso besser war es, dass Herr Voigt das lästige Interpretieren übernahm und so auch schwer verständliche Passagen geklärt werden konnten.
Die Schüler*innen fanden die Inszenierung interessant, kreativ und spannend gestaltet, um nur einige Adjektive aus dem anschließenden Feedback zu nennen.
Im Internatssaal ließ der Schauspieler mit zahlreichen Requisiten den Schweizer Nationalhelden wieder aufleben, mitsamt seinem Sohn Walter Tell, auf dem das Hauptaugenmerk Voigts lag. Er wird gut in Szene gesetzt, was es dem jungen Publikum leichter macht, sich einzufühlen. Die hohen Erwartungen der Schüler*innen wurden voll erfüllt aufgrund der authentischen Darstellung des Dramas aus dem Blickwinkel Kindes, das Voigt einbaute, um das Werk glaubwürdiger zu performen. Die Zuscher*innen waren positiv überrascht, zumal sie immer wieder zur Interaktion mit den unterschiedlichen Rollen motiviert wurden. Schließlich „hat man nicht jeden Tag die Möglichkeit an einem Theaterstück mitzuwirken.“ (Zitat Hilard)
Ekkehart Voigt inszeniert ein empfehlenswertes, emotionales Theaterstück, in dem er alle Rollen selbst verkörpert. Da er sich nicht selbst teilen kann, fungieren Hüte als Platzhalter für einige Figuren, was lustig und unterhaltsam ist. Voller Leidenschaft und Dynamik eröffnet Voigt jungen Menschen einen etwas anderen Zugang zu Schillers „Tell“.
SH
