Feierlichkeiten zum Tag der der Wiederherstellung des litauischen Staates

Lietuvos valstybės atkūrimo dienos minėjimas (Foto: M. Dambriūnas-Schmidt)
Feierlichkeiten zum Tag der der Wiederherstellung des litauischen Staates (Foto: M. Dambriūnas-Schmidt)

Anlässlich des Tages der Wiederherstellung des litauischen Staates organisierte die Litauische Gemeinschaft in Deutschland (LGD) zusammen mit dem Litauischen Gymnasium eine schöne Feier. Die Veranstaltung bot die Möglichkeit, Musik und Tanz zu genießen und sich mit ernsten Themen auseinanderzusetzen, die nicht nur für Litauen, sondern auch in der heutigen politischen Welt aktuell und wichtig sind.
Die Feier begann mit der litauischen Nationalhymne und einer Invokation von Pfarrer Dr. Virginijus Grigutis. Die Veranstaltung wurde von Asta Korinth, der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der LGD, moderiert. Sie begrüßte alle Teilnehmer*Innen und gab das Wort der Schulleiterin des Gymnasiums Frau Weiss über. In ihrer Rede ging sie auf wichtige historische Details ein und erinnerte an den schwierigen Weg Litauens zur Freiheit.
Der Botschafter der Republik Litauen in Deutschland, Ramūnas Misiulis, begrüßte ebenfalls die Teilnehmer*Innen der Veranstaltung. Er betonte, dass es für ihn, der im von der Sowjetunion besetzten Litauen geboren und aufgewachsen ist, sehr symbolisch sei, den 16. Februar am Litauischen Gymnasium zu feiern, das von Litauern*Innen der Diaspora gegründet wurde. In seiner Rede blickte Herr Misiulis auf mehr als tausend Jahre litauischer Geschichte zurück und erinnerte an deren Höhen und Tiefen.
Der Diplomat erwähnte drei wichtige Daten für Litauen: den 6. Juli – den Staatstag, den 16. Februar und den 11. März. Er betonte, dass das wichtigste Datum dasjenige sei, das wir heute feiern, denn ohne den 16. Februar gäbe es keinen 11. März, und ohne den 16. Februar würden wir heute nicht den 6. Juli feiern. Herr Misiulis schloss seine Rede, indem er der Ukraine sein Beileid aussprach und sagte, dass die Ukraine nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte zivilisierte Welt gegen die russischen Barbaren verteidige. Und wir müssen alles tun, um sicherzustellen, dass Russland den Krieg verliert.
Nach dieser inspirierenden Rede begrüßte Dr. Michael Meister, Mitglied des Deutschen Bundestages, alle Anwesenden. Der Bürgermeister von Lampertheim, Gottfried Störmer, hielt ebenfalls eine Glückwunschrede und lobte das Gymnasium dafür, dass es nicht nur seine Schüler*Innen gut unterrichtet, sondern auch seine Feierlichkeiten schön gestaltet. Dalia Henke, die Präsidentin der Litauischen Weltgemeinschaft begrüßte die Gäste und gratulierte allen im Namen der Litauischen Weltgemeinschaft.
Das 16. Februar-Stipendium wird bereits zum zehnten Mal in Folge vergeben. In diesem Jahr wurde das Stipendium an Viktoria Jankovic (Kl. 12) vergeben. Wir haben uns gefreut, dass die Gründerin und Schirmherrin des Stipendiums, die Vorsitzende der Kulturkommission der Litauischen Weltgemeinschaft Jūratė Caspersen das Stipendium persönlich an die Schülerin überreichte.
Im Anschluss folgte eine Aufführung der Schüler*Innen des Litauischen Gymnasiums. Die Schüler*Innen des Musiklehrers Gintaras Ručys traten mit litauischen Liedern auf. Die Schüler*Innen der Tanzlehrerin Audronė Ručienė tanzten litauische Volkstänze. Für den technischen Teil der Veranstaltung sorgte Robertas Lendraitis, Mitglied des LGD-Vorstands und Mitarbeiter des Gymnasiums.
Zum Abschluss des ersten Teils der Feier wurden alle zur Ausstellung der Künstlerin Jūratė Eckhardt eingeladen.
Nach einer Kaffeepause begann der zweite Teil der Veranstaltung. Dieser Teil des Treffens war einer Diskussion gewidmet, zum Thema „Wie würden wir heute den 16. Februar feiern, wenn es nicht den 15. Juni gäbe? Der Preis der Freiheit im 21. Jahrhundert“. Die Diskussion fand zwischen dem Historiker Dr. Norbertas Černiauskas und der Journalisten, Radio- und Fernsehmoderatorin Živilė Kropaitė-Basiulė statt. Während der Diskussion stellte Frau Kropaitė-Basiulė ihr Buch „#fainiausiaspasaulymočiutė“ vor.
Die Journalistin erzählte aus der Perspektive eines jungen Menschen von den Erlebnissen ihrer Großmutter Ona Butrimaitė-Laurinienė, einer Partisanen-Verbindungsfrau, politischen Gefangenen und Exilantin. Die Autorin wies darauf hin, dass es in diesem Buch nicht nur um ihre Großmutter geht, sondern auch um die schreckliche Geschichte Litauens in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Deshalb wies Frau Kropaitė-Basiulė darauf hin, dass der Weg zur Freiheit eines Landes nicht leicht ist.
Der Historiker begann die Diskussion mit den Erfahrungen und Zielen der Unterzeichner der Akte vom 16. Februar. Er fragte, wie würden wir heute den 16. Februar feiern, wenn wir die Besatzung nicht erlebt hätten. Dr. N. Černiauskas stellte sein Buch „1940. Der letzte Sommer in Litauen“ vor. Dieses Buch wurde zum Buch des Jahres 2021 in der Kategorie Journalismus und Dokumentation gewählt. Der Autor erzählt die Geschichte von einfachen litauischen Bürgern, die damals ihre Arbeiten und Zukunft planten, und nichts ahnten, was ihnen bald zutreffen wird. Denn schon am 15. Juni 1940 endeten nicht nur die Pläne der litauischen Bevölkerung, sondern auch ihr Leben. In der Diskussion sprach er darüber, warum es heute wichtig sei, sich an die Vergangenheit unseres Landes zu erinnern, sie zu verbreiten und dafür zu sorgen, dass sich solche Ereignisse nie wiederholen.
Nach der zweiten Pause begann der dritte Teil der Feier – die Abendveranstaltung. Alle Teilnehmer*Innen genossen ein Konzert der Sängerin Akvilė Kalinaitė-Kaufmann. Akvilė Kalinaitė-Kaufmann sang die beliebtesten litauischen Lieder aus der Zwischenkriegszeit und von heute.
PV