Ein Jahr lang hatte sich die 7.Klasse auf dieses Ereignis gefreut: Eine Segelwoche auf dem Ijsselmeer!
Trotz der Vorfreude gab es natürlich Bedenken: können wir das Schiff wirklich segeln? Was essen wir da? Halten wir es auf engem Raum miteinander aus? Was – keine Handys???? Oh Gott, werden wir etwa seekrank?
Doch nun ist der Moment da und es gibt kein Zurück. Die Eltern liefern ihre Kinder frohgestimmt ab und wir brechen auf.
Nach langer und verspätungsreicher Zugfahrt kommen wir in Kampen/NL an und müssen zuerst einmal unser Gepäck auf minimalem Raum verstauen. Gar nicht so einfach!
Dann geht es ab ins idyllische Städtchen.
Am nächsten Morgen wird es ernst: zuerst einmal die Theorie, nämlich welche Segel gibt es eigentlich und was macht man mit den Tauen?? Liegenlassen? Darüber stolpern? Warten, bis sich jemand erbarmt und sie wegräumt?
Doch nein, weit gefehlt! Kapitän Willy und Skipper Vincent geben klare Anweisungen, die prompt befolgt werden müssen. Taue werden aufgerollt und aufgehängt. Und wehe, wenn nicht!!
Und so stechen wir zum ersten Mal in See: mit Segeln, die im Wind stehen und Schülern , die fasziniert zuschauen, wie sich unser Schiff, die „Südwester“, elegant fortbewegt und Tauen, die brav aufgerollt wurden und an den richtigen Haken hängen.
Unser Küchenpersonal sorgt in der engen Kombüse für mehr oder weniger leckeres Essen, spült Berge an Geschirr und kämpft mit dem Gasherd. Andere Schüler/innen setzen sich mit voller Muskelkraft und Energie beim Segelsetzen, Taue aufrollen oder Segel einhüllen ein. Und das alles mehrmals täglich!
Kein Wunder, dass die Hände schmerzen.
Doch das kann einen wahren Seemann bzw. die wahre Seefrau nicht erschüttern. Auch bei kühlen Temperaturen wird der Sprung ins noch kühle Nass gewagt.
Aber wir sind nicht nur auf dem Ijsselmeer unterwegs. Abends legen wir in kleinen Städten an, wo wir unsere Chips- und Schokoladevorräte ergänzen können. Wir erkunden ein idyllisches Museumsdorf und verbringen einen erholsamen Nachmittag am Strand bei Volleyball, Drachensteigen, Sandburgenbau und – man glaubt es kaum- Baden.
Wir verbringen unsere Abende ganz unterschiedlich: manche Herren liefern sich erbitterte Schachpartien, andere spielen UNO, wieder andere lesen gar Bücher!!!! Und einmal feiern wir zusammen einen 14. Geburtstag, der von der Freundinnengruppe liebevoll vorbereitet wurde. Falls sich jemand wundert, wieso die Abende so altmodisch analog verbracht werden: die Handys stehen nicht zur Verfügung. Die werden erst wieder am letzten Reisetag ausgeteilt.
Und so geht die Woche schnell vorüber.
Auch die Rückfahrt mit diversen Zügen gestaltet sich abenteuerlich und endlich landen wir um 23.58 in Mannheim, wo frohe Eltern ihre Kinder abholen.
Und das Ergebnis dieser Woche? Wir haben uns besser kennen gelernt, viel miteinander gesprochen, Lösungen für kleine Probleme gefunden, Spaß gehabt, etwas Neues ausprobiert und festgestellt, dass Mut sich lohnt, immerhin wurde keine/r seekrank!
KP