1956 führten die Schülerinnen und Schüler einer Abiturklasse in der DDR eine Schweigeminute für die Opfer des ungarischen Volksaufstandes in Ungarn durch. Am Ende wurden alle damaligen Abiturientinnen und Abiturienten vom Abitur ausgeschlossen. Sie verreiten sich gegenseitig nicht und 16 von ihnen flüchteten in den Westen und legten in der damaligen „Aufbauschule“ in Bensheim (Vorgängerschule der heutigen Geschwister-Scholl-Schule) erfolgreich ihr Abitur ab. 2018 wurde der Roman von Dietrich Garstka „Das schweigende Klassenzimmer“ (Regie und Drehbuch Maximilian Benesch) verfilmt. Es entstand ein Film, der „ein Spielfilm ist, keine Dokumentation, aber weitgehend auf realen Ereignissen beruht“ (Karsten Kühler, Zeitzeuge)
Am 30. September folgten die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe unseres Gymnasiums mit ihren Lehrerinnen Monika Bischoff, Sandra Haffa und Dr. Gabriele Hoffmann (Organisation) der Einladung des Kreises Bergstraße ins Kinopolis nach Viernheim. Ganz besonders gespannt war man auf das nach dem Film angekündigte Gespräch mit einem Zeitzeugen der Ereignisse von 1956. Karsten Köhler war damals Klassensprecher und als Berater bei Buch und Verfilmung beteiligt. Nach Abitur und Ausbildung in Darmstadt, ging er beruflich nach dem Mauerfall in den Osten und lebt heute wieder in Brandenburg.
Den interessierten Fragen der Schülerinnen und Schüler begegnete er mit einer offenen und authentischen Art. Die Schüler waren beeindruckt von dem Zusammenhalt und der Zivilcourage der damaligen Abiturienten. Immer wieder hob Karsten Köhler den Wert von Freiheit und Demokratie hervor und betonte, dass man immer wieder dafür kämpfen müsse
GH