Brücke ins Baltikum mit dem Litauischen Gymnasium als Pfeiler

Reden über den Wirtschaftsstandort im globalen Wettbewerb auf der einen, Beschwörung von Heimat und Völkerverständigung auf der anderen Seite: Der Szenenwechsel beim Festakt zum Jubiläum 75 Jahre Kreis Bergstraße im Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim verlief reibungslos.

Reden über den Wirtschaftsstandort im globalen Wettbewerb auf der einen, Beschwörung von Heimat und Völkerverständigung auf der anderen Seite: Der Szenenwechsel beim Festakt zum Jubiläum 75 Jahre Kreis Bergstraße im Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim verlief reibungslos.

Nach dem Berliner Bezirk Kreuzberg nach dem Mauerbau Anfang der sechziger Jahre, nach dem Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt) und dem Kreis Schweidnitz/Swidnica (Polen) sowie dem Kreis Labiau/Pollesk bei Kaliningrad/Königsberg nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und nach der Ostererweiterung der EU ist die Verschwisterung mit dem litauischen Kreis Kaunas die Fortsetzung einer Tradition.

Der Bergsträßer Landrat Matthias Wilkes (CDU) erklärte, dass dieser Kontakt ohne das Litauische Gymnasium im Lampertheimer Stadtteil Hüttenfeld nicht denkbar wäre. Der Kreis Bergstraße sei stolz auf diese Bildungseinrichtung, die von 1954 an den Litauern im Exil ein Stück Heimat bot.

Landrat Valerijus Makunas sagte, Kaunas könne für den Kreis Bergstraße zum Tor ins Baltikum werden. So würden beide Seiten von der Partnerschaft profitieren. Die zwischenmenschlichen Beziehungen, wie sie durch das Kulturzentrum am Litauischen Gymnasium längst gepflegt werden, würden durch die offizielle Partnerschaft gestärkt.

Kreistagsvorsitzender Werner Breitwieser (CDU) sprach als Vorsitzender des Freundschaftsvereins Brücke/Most von den engen Beziehungen zu Schweidnitz. Landrat Zygmunt Worsa war unter den Festgästen. Breitwieser erwähnte eine Idee seines Vorgängers Heinz-Jürgen Schocke. Der regt an, der Verein Brücke/Most könne – möglicherweise mit dem Burgenlandkreis – auch die Verbindungen nach Kaunas und Labiau pflegen. Schüler des Litauischen Gymnasiums sangen zum Abschluss die Europahymne „Ode an die Freude“ von Ludwig van Beethoven. Mit Volksmusik hatten sie die Gäste unterhalten. Zur Begrüßung spielte die Big Band des Starkenburg-Gymnasiums.

Echo Online
03.11.21013

(Fotos: Dietmar Funck, Südhessen Morgen)