Am 11. März 1990 wurde in Litauen die Unabhängigkeit von der Sowjetunion proklamiert. Gestern feierte die Bevölkerung des Ostseestaates sowie Litauer in der ganzen Welt den 25. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit. An diesen kollektiven Feiern beteiligte sich auch das Litauische Gymnasium.
Am 11. März 1990 wurde in Litauen die Unabhängigkeit von der Sowjetunion proklamiert. Gestern feierte die Bevölkerung des Ostseestaates sowie Litauer in der ganzen Welt den 25. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit. An diesen kollektiven Feiern beteiligte sich auch das Litauische Gymnasium.
Bereits am Dienstag fand der Wettbewerb „Kenner der Geschichte“ statt. Zusammen mit allen Schulen Litauens traten auch 14 Schüler der Hüttenfelder Schule an, um 60 Fragen aus der Geschichte Litauens binnen einer Stunde zu beantworten, also pro Minute eine Frage – und diese waren nicht leicht. Beaufsichtigt wurde der Wettbewerb von den Pädagogen Birute Augustanaviciute und Nerijus Rastenis. Siegerin in Hüttenfeld wurde eine Schülerin der 9. Klasse, Deimante Gervyte.
Gestern fanden nur vier Unterrichtsstunden statt. Dann begann die Aktion „Für Litauen und mich“. In den einzelnen Klassen wurden Freundschaftsbänder in den Farben gelb, grün und rot geflochten. Dann stellten litauische Schüler ihren deutschen Klassenkameraden Litauen vor. Zum Schluss der fünften Stunde wurden gelbe, grüne und rote Luftballone aufgeblasen.
Feierlich ging es im Internatssaal weiter. Nach dem Hereintragen der litauischen und deutschen Nationalflaggen wurden, begleitet von Schulorchester unter der Leitung von Gintaras Rucys, die litauische Hymne und das Deutschlandlied gesungen. Moderiert wurde der Festakt von Evelina Baniunaite und Lukas Sosic. Im Grußwort der Schulleiterin sagte Janina Vaitkiene zu den Schülern, in der Aktion „Für Litauen und für mich“ hätten sie Freundschaftsbänder geflochten und diese untereinander ausgetauscht. Deshalb animierte sie die Schüler (auch die deutschen) zu sagen „Mes esame draugai“ („Wir sind Freunde“). In ihrer weiteren Ansprache sagte sie, zum 25. Jahrestag der wieder erlangten staatlichen Unabhängigkeit habe das Litauische Gymnasium ein Schreiben der stellvertretenden Vorsitzenden des litauischen Parlaments Irena Degutiene erhalten, in dem diese die an erster Stelle von Vytautas Landsbergis signierte Unabhängigkeitserklärung vom 11. März 1990 in voller Länge zitiert.
Dann erzählte Vaitkiene, wie sie diesen Tag verbracht hatte. Als Lehrerin war sie wie jeden Tag in der Schule. Doch am 11. März 1990 schaute sie mit ihren Schülern gespannt in das einzige damals in das Schule vorhandene Fernsehgerät, als Vytautas Landsbergis den Unabhängigkeitsakt verlas.
Es folgten Auszeichnungen von Schülern, die helfen, wenn Hilfe vonnöten ist, und die aus der Masse ihrer Kameraden besonders positiv hervorragen. Zwei solcher Schüler sind Jonas Jaksch (9. Klasse) und Nykantas Simutis (12. Klasse). Außerdem wurden viele weitere Schüler wegen ihres sozialen Engagements oder ihrer Teilnahme am Wettbewerb „Saubere Sprache – sauberer Kopf“ ausgezeichnet.
Basierend auf den Informationen, die die litauischen Schüler ihren deutschen Kameraden gegeben hatten, erfolgte ein Ratespiel über Litauen, an dem nur deutsche Schüler teilnehmen durften. Die Fragen handelten von Sehenswürdigkeiten, berühmten Sportlern, Litauen im Mittelalter, Sprache, Bernstein oder Laserindustrie. Wussten Sie eigentlich, dass Litauen die Nummer Eins in der Welt im Bereich Internetgeschwindigkeit ist?
Musikalisch bereichert wurde der Festakt vom Chor und Orchester des Litauischen Gymnasiums unter der Leitung von Gintaras Rucys mit dem Lied „Mano krastas“ („Mein Land“) und der Volkstanzgruppe, die, trainiert von Audrone Ruciene, den niederlitauischen Tanz „Gransveras“ aufführte. Der Festakt wurde organisiert und durchgeführt von der katholischen Jugendorganisation „Ateitis“, die von Marija Dambriunas-Schmidt geleitet wird. Unter der Schirmherrschaft dieser Organisation wurde auch eine Spendenaktion für Hilfsbedürftige in der Ukraine ins Leben gerufen.
Anthony Verselis
Lampertheimer Zeitung
12.03.2015