Mein zweiter Bericht aus Mississippi
Schon fast acht Monate habe ich jetzt schon in den USA verbracht – die Zeit hier vergeht rasend schnell. Acht Monate voller neuer, unglaublicher Erfahrungen. Seit meinem letzten Bericht habe ich so einiges erlebt:
Meine Herbstferien durfte ich in diesem Jahr in Florida genießen. Gemeinsam mit meiner Gastfamille verbrachte ich diese Woche am Santa Rosa Beach, inklusive weißem Strand und türkisenem Wasser natürlich! So schnell werde ich das gewiss nicht vergessen!
Kurz nach den Herbstferien stand Thanksgiving an, ein typisch amerikanischer Feiertag, vergleichbar mit unserem Erntedankfest. Traditionell wird an diesem Tag mit der Familie gemeinsam Truthahn gegessen, für Vegetarier wie mich gab es aber auch ausreichend andere Optionen. Wir verbrachten unsere Thanksgiving-Ferien jedenfalls im wunderschönen North Carolina, die Natur und die Berge in diesem Staat haben mich besonders beeindruckt.
Direkt nach Thanksgiving, das heißt schon Anfang November begannen hier die Vorbereitungen auf die Weihnachtszeit. Ich muss ganz ehrlich zugeben, es war extrem. In der Schule liefen den ganzen Tag lang Weihnachtslieder über den Durchsage – Lautsprecher, die Geschäfte waren überfüllt und die Deko war einfach überall. Einige lustige Traditionen durften natürlich auch nicht fehlen, ein gutes Beispiel dafür wären „Ugly-Christmas-Sweater-Partys“, bei denen es sich um einen Wettbewerb handelt, um zu sehen, wer wohl den hässlichsten Pullover mit Weihnachtsmotiv finden kann. Trotz allem hat mir das eigentliche Weihnachtsfest mit meiner Gastfamilie, natürlich traditionell erst am 25.12., sehr gefallen. Kurz darauf gab es dann noch eine kleine Überraschung: Schnee in Mississippi. Das hatte es seit circa vier Jahren nicht mehr geben und obwohl es zunächst kaum mehr als 2 Zentimeter waren gab es schulfrei und in all den umliegenden Geschäften waren sowohl Konservendosen als auch Brot und Milch ausverkauft.
Nach den Winterferien fuhr ich zusammen mit meiner Freundin, einer spanischen Austauschschülerin, für ein Wochenende an die Küste von Mississippi ,um dort eine „Mardi Gras“ Parade (vergleichbar mit einem überdimensionalen deutschen Faschingsumzug) zu sehen zu bekommen.
Die letzte Woche habe ich zusammen mit den anderen Mitgliedern des „Early-Childcare Clubs“ (einem Club, bei uns FCCLA – „Family, Career and Community Leaders of America“, genannt) in Jackson, der Hauptstadt von Mississipp,i verbracht. Dort präsentierten wir einige allgemeinnützige Projekte, die wir während des vergangenen Schuljahres zusammen erarbeitet hatten.
Obwohl jetzt schon mehr als zwei Drittel meines Auslandsjahres vorüber sind, entdecke ich hier immer noch ständig Neues. Ich freue mich besonders auf die anstehenden Frühjahrsferien und natürlich unseren „Prom“ demnächst. Dieser ähnelt dem deutschen Abschlussball, nur dass es hier für die gesamte Oberstufe gedacht ist (in Amerika eine recht große Sache). Ich freue mich schon darauf euch davon zu berichten!
Bis dahin ganz liebe Grüße nach Hüttenfeld,
Eure Julia
(Julia Hörl, 15.03.2018)