Unsere Schülerinnen Julia Hörl und Amelie Vogl verbringen ihre 11. Klasse in den USA. Auf ihre Erfahrungen an der Highschool sind wir sehr gespannt.
Julia schickt uns am 27. September 2017 aus der Bücherei ihrer Schule ihren ersten Bericht:
Hey y’all,
seit nun schon einem ganzen Monat bin ich Schülerin an der „Newton County High-School“ in Newton, Decatur, Mississippi. Mein Leben als Austauschschülerin in Amerika ist unglaublich, aber manchmal doch ein bisschen skurril.
Etwas ungewohnt war zumindest mein erster Schultag hier: Begonnen hat dieser nämlich tatsächlich mit einem gelben Schulbus -ganz wie in den amerikanischen Filmen- der einem jeden Tag vor der eigenen Haustür abholt. Die klassische Schuluniform, nur einer von vielen Unterschieden, erfreut sich an Schulen in Mississippi noch höchster Beliebtheit. An meiner Schule hier gibt es rund 2000 Schülerinnen und Schüler und, für mich erst einmal schwer zu glauben, keine Klassen. Stattdessen gibt es hier Kurse verschiedenster Schwierigkeitsstufen und es kommt nicht selten vor, dass man als Zwölftklässler zusammen mit Neuntklässlern unterrichtet wird. Natürlich musste ich an meinem ersten Schultag auch meine Fächer wählen, wobei einige davon – besonders Psychologie, Soziologie, Genetik oder „frühkindliche Entwicklung“ – an deutschen Schulen wohl unmöglich zu finden sind.
Trotz all der Unterschiede sind die Amerikaner sehr gastfreundlich und ich habe mich in meiner Schule schnell zurechtgefunden, meine Mitschüler sind hilfsbereit und haben auch kein Problem damit, der neuen Gastschülerin zum dritten Mal den Weg zum Raum 703 zu zeigen (nicht dass das jemals nötig gewesen wäre…). Was mich hier wohl am meisten begeistert ist der „ High-School Spirit“, Freitag finden oft so genannte „Pep-Rallys“ statt. Dort trifft sich die gesamte Schule in der Turnhalle und man feiert zusammen, die Cheerleader präsentieren ihre Choreografie, die Footballspieler haben einen großen Auftritt und auch das Maskottchen unserer Schule, der „Cougar“, darf nicht fehlen.
Ähnlich viel „Spirit“ konnte man während der „Homecoming“ Woche spüren, an deren Ende das „Homecoming Football Spiel“ steht, auf das sich Schüler und Schülerinnen eine ganze Woche freuen dürfen. In dieser Woche gibt es jeden Tag ein Thema, zu dem sich verkleidet wird, beispielsweise „Punk-Rock“ oder „Disney“. Am Wochenende vor dem Spiel gibt es abends eine Tanzveranstaltung, bei der dann entschieden wird, welches Mädchen dieses Jahr den Titel „Homecoming Queen“ tragen darf.
Alles in allem kann ich sagen, dass ich mich an meiner High-School nicht wohler fühlen könnte, ich freue mich auf die kommenden Monate und auf die ganzen (typisch amerikanischen) Erfahrungen, die ich hier sicher noch machen werde.
Bis dann!
Eure Julia
28.09.2017/gh
