Litauischer Nationalfeiertag 2011

Lampertheimer Zeitung, 01. März 2011

"Immer in Erinnerung: Litauische Gemeinschaft feiert in Hüttenfeld Nationalfeiertag"

Am Samstagnachmittag fand die zentrale Veranstaltung der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland anlässlich des litauischen Nationalfeiertags im Hüttenfelder Bürgerhaus statt. Am 16. Februar 1918 hatte Litauen nach 123-jähriger russischer Okkupation seine Unabhängigkeit erklärt. Dieser Tag wurde zum Nationalfeiertag der Litauer. Trotz der wiederholten sowjetischen Besatzung von 1940 bis 1990 feiern die Litauer in aller Welt diesen Tag.

Lampertheimer Zeitung, 01. März 2011

"Immer in Erinnerung: Litauische Gemeinschaft feiert in Hüttenfeld Nationalfeiertag"

Am Samstagnachmittag fand die zentrale Veranstaltung der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland anlässlich des litauischen Nationalfeiertags im Hüttenfelder Bürgerhaus statt. Am 16. Februar 1918 hatte Litauen nach 123-jähriger russischer Okkupation seine Unabhängigkeit erklärt. Dieser Tag wurde zum Nationalfeiertag der Litauer. Trotz der wiederholten sowjetischen Besatzung von 1940 bis 1990 feiern die Litauer in aller Welt diesen Tag.

Die Feierlichkeiten begannen, wie es bei Litauern Tradition ist, mit dem Lobpreis Gottes. Mit dem Bischof von Siauliai (Litauen), Eugenijus Bartulis, konzelebrierten der Nationaldirektor für die Ausländerseelsorge innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz, Monsignore Wolfgang Miehle (Bonn), und der Delegat für die Litauische Auslandsseelsorge in Deutschland, Pfarrer Vidas Vaitiekunas (Dorsten). Die evangelischen Litauer feierten in der Gustav-Adolf-Kirche mit Pfarrer Valdas Jelis aus Hagen einen Gottesdienst mit Abendmahl.


Staatssekretär Deividas Matulionis mit Festrede

Die Feierstunde im Bürgerhaus startete mit der Nationalhymne Litauens und dem Deutschlandlied. In seiner Begrüßung freute sich der Vorsitzende der Litauischen Gemeinschaft, Anton Schugschdinis, viele Ehrengäste begrüßen zu können. Ganz besonders begrüßte er den Festredner des Nachmittags, den Staatssekretär der Regierung der Republik Litauen, Deividas Matulionis. Schugschdinis gedachte besonders der 14 Toten, die vor 20 Jahren am 13. Januar 1991 in Vilnius von Panzern des sowjetischen Besatzers überrollt worden sind. Mit einer Schweigeminute für die Toten endete seine Ansprache.

Es folgte der Höhepunkt der Veranstaltung: die Festrede von Staatssekretär Deividas Matulionis. Einleitend sagte er, es sei symbolhaft, dass diese Feier im Litauischen Gymnasium stattfinde, welches seit über 60 Jahren den Namen des 16. Februar, des Tages der Unabhängigkeitserklärung Litauens, trägt. Er dankte der Bundesrepublik, dem Land Hessen, dem Kreis Bergstraße und der Stadt Lampertheim für die Möglichkeit, an dieser Schule Bildung erwerben zu können.


Litauisches Gymnasium als Botschaft

„Es ist kein Geheimnis“, sagte der Staatssekretär, „dass die Exillitauer viel zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit beigetragen haben“. Während des Kalten Krieges war das Litauische Gymnasium quasi die Botschaft des von der Landkarte verschwundenen Staates. Auch heute haben die Auslandslitauer für Litauen große Bedeutung, und der Großteil der heutigen Intellektuellen im Ausland hat das Litauische Gymnasium absolviert. Die Litauische Regierung werde diese Schule auch weiterhin unterstützen.

Ganz nebenbei verriet Matulionis in seiner Rede auch, das Litauen 2014 den Euro einführen wolle. Zum Abschluss überreichte er der stellvertretenden Schulleiterin des Litauischen Gymnasiums, Irena Greviene, ein Faksimile der Unabhängigkeitserklärung vom 11. März 1991. Außerdem übergab er an den Deutschlehrer des Litauischen Gymnasiums, Ronald Tesnau, eine Ehrenurkunde des litauischen Kultusministers Gintaras Steponavicius.


Lebendige Brücke zwischen Litauen und Deutschland

Danach kamen die Grußredner zu Wort. Als Erster sprach der Stellvertretende Wirtschaftsminister Litauens, Daumantas Lapinskas. Das Litauische Gymnasium sei eine lebendige Brücke zwischen Deutschland und Litauen. Anschließend begrüßte der Botschafter Litauens, Mindaugas Butkus (Berlin), die Versammlung, und es folgten Grußadressen des Honorarkonsuls Prof. Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten (Künzelsau), der einen Scheck an Greviene übergab, des Bundestagsabgeordneten Michael Meister, des Landtagsabgeordneten Frank Sürmann und des Ersten Kreisbeigeordneten Thomas Metz. Zum Abschluss des ersten Teils der Veranstaltung gab es einen Auftritt des Hasenclubs, der Vorschulkinder der Ortsgruppe Hüttenfeld, unter der Leitung von Jurgita Noreikaite-Pickel und Ausra Lorenz.

Die verschiedenen Folkloregruppen des Litauischen Gymnasiums absolvierten nach einer Pause als Kulturprogramm ein komplettes Konzert, bestehend aus vokalen und instrumentalen Darbietungen von Chor und Orchester – unter der Leitung vom Musiklehrer Gintaras Rucys – und Volkstänzen der diversen Volkstanzgruppen unter der choreografischen Leitung von Audrone Ruciene. Nach einer weiteren Pause spielte während des geselligen Beisammenseins die Folkloregruppe Kitava aus Litauen zum Tanz auf.