Für die meisten Schulen stellt Integration wohl eine schwierigere Aufgabe dar als für das Litauische Gymnasium in Hüttenfeld. Denn in einer Schule, die sowohl deutsche als auch litauische Schüler besuchen, gehört das große I-Wort einfach dazu. Wahrscheinlich ist es gerade deshalb sinnvoll, dass zwei Lampertheimer Schülerinnen dazu ausgewählt wurden, an der bundesweit erscheinenden Zeitung "Q-Rage" mitzuarbeiten: Ronja Deschl und Sarah Gerlich können aus erster Hand berichten, wie sich Diskriminierung durch einen offenen Umgang miteinander verhindern lässt.
Für die meisten Schulen stellt Integration wohl eine schwierigere Aufgabe dar als für das Litauische Gymnasium in Hüttenfeld. Denn in einer Schule, die sowohl deutsche als auch litauische Schüler besuchen, gehört das große I-Wort einfach dazu. Wahrscheinlich ist es gerade deshalb sinnvoll, dass zwei Lampertheimer Schülerinnen dazu ausgewählt wurden, an der bundesweit erscheinenden Zeitung "Q-Rage" mitzuarbeiten: Ronja Deschl und Sarah Gerlich können aus erster Hand berichten, wie sich Diskriminierung durch einen offenen Umgang miteinander verhindern lässt.
Gemeinsam mit 23 Schülern aus der ganzen Bundesrepublik haben sie sich am vergangenen Wochenende in Weimar getroffen, um die nächste Ausgabe von "Q-Rage" zu planen. Die Zeitung ist das Presseorgan von "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", des größten Schülernetzwerks in Deutschland. Einmal jährlich werden 25 Schüler aus den teilnehmenden Bildungseinrichtungen eingeladen, um eine neue Ausgabe zu gestalten.
Wie Ronja und Sarah dazu kamen? "Wir haben uns mit einem gemeinsamen Motivationsschreiben um Plätze im Team beworben", berichten die 17-jährigen Freundinnen. Oberstufenleiterin Dr. Gabriele Hoffmann hatte sie auf die Idee gebracht – "weil die beiden so engagiert sind", wie sie sagt: Sie wirken in der Courage-Gruppe des Litauischen Gymnasiums mit, kümmern sich in der Paten-AG um die Neuen an der Schule, spielen im Orchester mit – und waren außerdem Teil des Projekts "Schulbrücke", für das sich Schüler aus verschiedenen europäischen Ländern im März in Dresden trafen.
"Das alles hat die Jury wohl überzeugt", sagt Ronja und lacht. In Weimar angekommen, lernten sie zunächst einmal die anderen Mitglieder der "Q-rage"-Mannschaft mit Hilfe von Spielen kennen. Anschließend suchten sie Ideen zu dem übergreifenden Thema, mit dem sich die Beiträge in der Zeitung beschäftigen sollen: "Liebe, Geschlecht und Migration".
"Wir würden hier gern deutsche und litauische Schüler interviewen, die miteinander befreundet sind", erzählt Sarah. Außerdem möchten die beiden Ideen sammeln, welche Aktionen an Projekttagen in Courage-Schulen veranstaltet werden können – und diese dann vorstellen.
Ob sie selbst einmal im Journalismus arbeiten wollen, wissen die beiden 17-Jährigen noch nicht. "Wir haben noch keine konkreten Zukunftspläne", sagt Ronja. Dass ihnen die Mitarbeit an "Q-rage" etwas bringen wird, da sind sie sich aber sicher. "Es war auf jeden Fall interessant, mal etwas über professionelles Schreiben zu erfahren", sagt Sarah.
Jetzt heißt es für Ronja und Sarah: in die Tasten hauen. Und hoffen, dass ihre Texte gut ankommen. Denn: "Der Mentor des Projekts ist der Geschäftsführer der ,tageszeitung'", erzählt Ronja. "Und die Texte, die ihm gefallen, werden dort abgedruckt." Ein schöner Anreiz für die beiden.
Simone Sohl
Südhessen Morgen, 30. September 2011