Fünf Tage verbrachten wir Mitte September in Prag, doch wir werden uns vermutlich für immer an diese Zeit erinnern. Das Chaos verfolgt unsere Klasse schon immer, so auch während dieser Reise.
Montagmorgen am Lampertheimer Bahnhof:
Ein Blick rundherum und es waren nur verschlafene Gesichter zu sehen. Mit etwas Verspätung erreichten wir endlich Frankfurt und unseren ersten Umstieg von drei. Die meisten verschliefen den Großteil der Reise, doch mit dem Umstieg in den letzten Zug stieg die Vorfreude. Endlich überquerte der Zug die Moldau und wir hatten eine wundervolle Sicht auf Prag. Am Hauptbahnhof angekommen wurden wir direkt von unserem Tour-Guide abgeholt und erreichten nach einer Fahrt mit der U-Bahn unser Hotel. Zentrale Lage, schöne Zimmer und gutes Essen bieten eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Abschlussfahrt und unser Hotel erfüllte wohl alles davon. Viel Zeit zum Verschnaufen blieb uns allerdings nicht, da wir direkt mit Sonnenuntergang mit einer kurzen Führung der näheren Umgebung begannen. Im Anschluss dazu teilte die Klasse sich auf und jeder ließ den Abend individuell mit Abendessen oder einem Spaziergang ausklingen.
Mit wenig Schlaf, aber zumindest halbwegs motivierten jungen Erwachsenen ging es am Dienstagmorgen weiter zur nächsten Führung. Vorbei an der sich bewegenden Statue von Franz Kafka erkundeten wir die neue und die alte „Altstadt“ von Prag, dessen Highlight wahrscheinlich ein Spielzeugladen war. Wir durften die wunderschöne Architektur beobachten und wie diese sich innerhalb von Prag je nach Alter der Gegend veränderte. Das Rathaus und Kafkahaus, sowie der Rathausplatz blieben am meisten in Erinnerung. Unterwegs schmiedeten alle schon Pläne für Museumsbesuche oder Orte, welche man mindestens zweimal gesehen haben muss, aber erstmal war es Zeit für Mittagessen. Meinen Teil der Gruppe verschlug es in ein traditionell tschechisches Restaurant und sofort danach ins Nationalmuseum, welches jeder der einmal Prag besucht, gesehen haben sollte. Von Prager Geschichte über Asteroiden und leuchtenden Steinen bis hin zu Mammuts und Krokodilen bot dieses Museum etwas Interessantes für jeden von uns. Anschließend verbrachte fast die ganze Klasse den Abend gemeinsam und stärkte die Gemeinschaft.
Mittwochmorgen und wieder hieß es früh aufstehen, denn ein Besuch des royalen Gartens und des Schlosses standen an. Nach kurzer Fahrt waren wir, nach einer Eingangskontrolle, im Garten angekommen. Nur vorsichtig durften wir uns bewegen und bloß nicht auf den Rasen treten, doch zwischen ehemaligen Residenzen und dem aktuellen Wohnhaus des Bürgermeisters, hatten wir einen unschlagbaren Blick auf die Stadt. Unser Tour-Guide erzählte uns viel über die Geschichte und dass einst die exotischsten Tiere dort wohnten und es war kaum vorstellbar, dass einige Jahre vor uns Löwen dort liefen, wo wir es nun durften. Nur einige Meter weiter stießen wir auf einmal auf die Kathedrale „Svatého Vita“ und daran vorbei erreichten wir den letzten Punkt unserer Tour, einen weiteren Garten mit wundervoller Aussicht. Die Mägen knurrten und die Gruppe teilte sich mal wieder auf. Bis abends verbrachten die Gruppen Zeit in der Hauptstadt und ließen sich auch vom Regen nicht aufhalten. Zum Abschluss dieses Tages gab es noch eine Schifffahrt auf der Moldau inklusive Buffet, wobei es schwierig war, viel mehr als eine Schleuse zu sehen. Das, was wir von der Stadt bei Nacht sehen konnten, war allerdings genauso atemberaubend wie der Rest.
Am Donnerstagvormittag hieß es für uns Exkursion zum Konzentrationslager Theresienstadt, wo wir versuchen konnten uns auszumalen, was hier so viele Jahre zuvor passierte. Die meisten waren sichtlich mitgenommen von diesem Schrecken der Vergangenheit, wobei wir definitiv nicht einmal annähernd alles der Geschichte erfahren durften. Nachmittags fuhren wir zurück nach Prag und teilten uns wieder auf. Wir verbrachten den Rest des Tages mit Essen und Souvenirs kaufen, bis der Großteil sich wiederfand und den letzten Abend gemeinsam ausklingen ließ.
Freitags ging es für uns früh los und genauso wie bei der Hinfahrt, verbrachten die meisten die Fahrt mit Schlafen. Gegen Abend kamen alle sicher zu Hause an und die nächsten Tage kurierten wir uns alle erstmal aus.
Amélie Louise W., Klasse 13