Am 29. Oktober traf sich die Schriftstellerin, Dichterin und Übersetzerin Laima Vincė mit Schülern, der Schulleitung und Lehrerinnen unseres Gymnasiums im Saal von Schloss Rennhof. Die Autorin wurde von Madelyn Rittner vom Hessischen Literaturrat begleitet. Als Mitglied des Litauischen Schriftstellerverbandes hatte L. Vincė ein Stipendium erhalten und war für einen Monat nach Wiesbaden gekommen. Dieser kulturelle Austausch zwischen Litauen und Deutschland wurde vom Hessischen Literaturrat und vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt und gefördert. Es war eine großartige Gelegenheit für die Schriftstellerin, ihre ehemalige Schule in Hüttenfeld zu besuchen. Die Litauischlehrerin Asta DʻElia kümmerte sich um die Planung und Durchführung dieses Treffens. Die Gäste, die aus der Landeshauptstadt Hessens zu Besuch gekommen waren, wurden herzlich von Schulleiterin Rasa Weiss begrüßt und später mit kleinen Geschenken verabschiedet.
Von 1982 bis 1984 besuchte L. Vincė das Private Litauische Gymnasium, wo sie im Alter von 16 Jahren die litauische Sprache erlernte und ihr erstes Gedicht schrieb. Die Schriftstellerin erinnerte sich an den inzwischen verstorbenen Schulleiter Andreas Schmidt und seine Frau Marija Dambriūnas-Schmidt, die im Saal unter den Zuschauern saß, gerne zurück.
L. Vincė, die an der Universität kreatives Schreiben unterrichtet, ermutigte die Schüler, jeden Tag fünfzehn Minuten dem Schreiben zu widmen und betonte, wie wichtig es sei, beim Erlernen einer Sprache auch Bücher zu lesen. Sie sprach über die Phasen und Herausforderungen des Schreibens, das sie „jazzen“ nannte, und über Texte im Internet, die sich „schneller verbreiten als das Coronavirus“. Außerdem las L. Vincė Auszüge aus ihrem „Quarantänetagebuch“ vor.
Die Schüler hörten mit Interesse ihren Geschichten über die Schulzeit zu. Die Autorin sprach Litauisch, Englisch und Deutsch. Sie wurde jedoch nicht nur deshalb von ihrem Publikum verstanden, sondern auch, weil eine besondere Verbindung zu spüren war. Sie und die Schüler begegneten sich mit großem gegenseitigen Interesse und stellten sich viele Fragen.
Wir bedanken uns herzlich für die Bücher, die der Schulbibliothek geschenkt wurden, und freuen uns auf Ihren nächsten Besuch!
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