Am 01. Dezember war die Klassenstufe 12 des Privaten Litauischen Gymnasiums zu Besuch bei der BASF in Ludwigshafen. Auf den ersten Stationen im Besucherzentrum wurde Interessantes zur Firmengeschichte des Stammwerks und zu wichtigen Grundchemikalien, die dort produziert werden, sehr kompetent und spannend von Frau Dr. Seelmann-Egebert erläutert. Den verschiedenen Tätigkeitsfeldern, auf denen die Ludwigshafener Aktivitäten entfalten, sind einzelne Ebenen des Besucherzentrums gewidmet. Dort wo in der Vergangenheit über die Bedeutung von Erdöl und der „Erdölchemie“ aufgeklärt wurde, fanden sich drei neue Stationen zu den Themen Nachhaltigkeit, Wasserstoff und Abfallrecycling. Für die begleitenden Lehrkräfte, Dr. Gabriele Hoffmann und Dr. Holger Schäfer, gab es also bei diesem Besuch auch Neues zu entdecken und interaktiv zu erkunden.
Auf einer freizügig gestalteten, großen Fläche in der obersten Ebene des Besucherzentrums befinden sich zahlreiche Stationen mit Exponaten unterschiedlicher Produkte. Ihnen allen ist gemeinsam, dass in ihnen Rohstoffe, die die BASF liefert, stecken. Die bunte Welt der Kunststoffe ist hier (noch) überproportional vertreten. Unsere Schüler und Schülerinnen konnten sich hier „austoben“ (der Tischkicker war hochfrequentiert) und sich auch individuell Zeit für die durchlaufenen Eben des Besucherzentrums nehmen.
Die gigantische Ammoniakanlage stand im Mittelpunkt der anschließenden Werksbesichtigung – und der Blick auf die dortigen glutroten Röhren durch das gepanzerte Sicherheitsfenster war für die Schülerinnen und Schüler beeindruckend. Bis eine solche Anlage mit grünem Wasserstoff gefahren werden kann, wird noch viel Wasser den Rhein runterlaufen. Dort, am Rhein, wurde abschließende auf der Rundfahrt der „Sicherheitshafen“ besucht und die dortige „Luftsperre“ erklärt: Aus Röhren, die am Boden im Flussbett liegen, wird Luft mit hohem Druck freigesetzt. Das Wasser sprudelt also von einem Ufer bis zum gegenüberliegenden Ufer entlang der Röhren nach oben. Nicht nur bei einem Unfall auslaufende Flüssigkeiten können diese Sperre nicht überwinden, auch Enten kommen durch Schwimmen oder Tauchen nicht über sie hinweg. Das geht nur, indem sie darüber fliegen – was durch eine spontane Showeinlage der Vögel zu sehen war.
Kein Besuch bei dem Chemiegiganten ohne einen Blick auf den Steamcracker! Dort wird Erdöl in verschiedene Fraktionen zerlegt. Überschüssige brennbare Gase werden durch den hohen Turm abgefackelt, dessen mitunter riesige Flamme kilometerweit zu sehen ist. Im regulären Betrieb, so wurde uns erklärt, ist die Flamme eher klein und zeigt den Normalfall an – oder wie ein Schüler das kommentierte: „Das ist der einzige Ort an dem ein Feuer Sicherheit bedeutet!“
HSch