Der Dichter Georg Büchner , geboren in Goddelau im hessischen Ried und aufgewachsen in Darmstadt gehört mit seinem Drama „Woyzeck“ zu den Pflichtautoren des hessischen Landesabiturs.
Der Soldat Woyzeck hetzt durch sein Leben. Er muss, um den Lebensunterhalt für seine Freundin Marie und seinen Sohn aufzubringen, neben seinem Soldatenberuf mehrere Jobs annehmen. U.a. lässt er den Doktor ein Experiment an sich durchführen. Woyzeck darf nur Erbsen essen. Er wird zur Laborratte. Marie und sein Kind kann er nur selten sehen, meist nur, wenn er seinen Lohn abliefert. Dass sein Leben in der Tretmühle endet, erwartet er auch über den Tod hinaus nicht. „Wenn wir Armen in den Himmel kämen, müssten wir donnern helfen“, äußert er. Als Marie ihn mit dem Tambourmajor betrügt, bringt er sie um, weil ihn „Stimmen“, die er hört, dazu antreiben.
Woyzeck wird hinter einem Zaun in seinem ganzen Elend gezeigt. Ein immer wiederkehrender Piepton erinnert ihn an die Erbsen und dazwischen hetzt er von Szene zu Szene. Die schwarz-graue Monotonie einer aus Tüchern bestehenden Kulisse unterstützt diesen Eindruck auch für Schüler*innen, die Büchners Stück noch nicht gelesen und analysiert haben. Keine einfache Kost für die Schüler*innen der Klassen 12 und 13. Sie sind besonders beeindruckt von der Schauspielkunst des Solo – Schauspielers, der alle Rollen des Stücks spielt; Woyzeck schauspielert er in Persona, den Tambourmajor, den Hauptmann, den Doktor und Marie, das „Volk“ erweckt er mit Hilfe von Puppen, denen er seine Stimme verleiht.
Schülerkommentare nach der Aufführung am 16. Oktober:
Die Inszenierung zeigt noch deutlicher als Büchners Textvorlage die Brutalität der gesellschaftlichen Verhältnisse, denen Woyzeck ausgeliefert ist.
Die Skrupellosigkeit des Doktors beim Erbsenexperiment schockiert in der Aufführung des Soloschauspielern noch mehr als beim „Nur-Lesen“.
GH