Im Wahljahr 2020 sind die USA von Krisen dominiert.
Die Pandemie, die Wirtschaftskrise und die landesweiten Proteste gegen Polizeigewalt befeuern Konflikte, die die US-amerikanische Gesellschaft schon lange spalten. Gesundheitsversorgung, institutioneller Rassismus, Ungleichheit, Waffenbesitz: Politische Diskurse sind emotional aufgeladener denn je.
Um diese Themen ging es in dem Jugendseminar 2020, organisiert von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz und der Fridtjof-Nansen- Akademie. Das Seminar war auf Englisch und es nahmen um die 40 Teilnehmer*innen teil. Es war das erste Mal, dass dieses Online stattfand, aber das schränkte die Erfahrungen nicht ein. Umso mehr bekam ich die Chance, Schüler*innen aus ganz Hessen und Rheinland-Pfalz kennenzulernen.
Am Samstag, dem 19.09.2020 begann das Seminar offiziell um 11 Uhr. Wir, die Teilnehmer konnten jedoch schon eine halbe Stunde früher dem Meeting beitreten. Somit konnte ich mich mit der Technik vertraut machen, da das Seminar über das Programm BlueBigButton lief. Ich habe das Programm noch nie davor benutzt, deswegen war dies sehr hilfreich. Das Seminar begann mit einer „Willkommensrunde“ und danach startete auch schon der erste Gastbeitrag von Sarah Wagner (Bildungsreferentin bei der Atlantischen Akademie und Expertin für US-amerikanische Innenpolitik). Dieser handelte von dem amerikanischen Wahlsystem und dem aktuellen Wahlkampf zwischen Donald Trump und Joe Biden. Als Nächstes stieß Dr. Denise Bergold-Caldwell (Wissenschaftliche Referentin am Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung (Philipps-Universität Marburg)) zu uns. Ihr Vortrag handelte von der Black Lives Matter Bewegung und dem strukturellen Rassismus in den USA. Der letzte Referent beschäftigte sich nach der Mittagspause mit der aktuell zwiegespaltenen Bevölkerung. Jörg Wimalasena ist US-Korrespondent in New York für ZEIT ONLINE.
Nun waren auch wir an der Reihe. Am Anfang des Seminars wurden alle Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt mit zwei unterschiedlichen Fragen: „Was bedeutet eine Joe Biden Präsidentschaft für die Vereinigten Staaten?“ oder“ Was bedeutet eine zweite Amtszeit Donald Trumps für die Vereinigten Staaten?“. Unsere Aufgabe bestand darin unsere Gedanken zu sammeln und sie anschließend den anderen Gruppen, Leitern des Seminars und dem US-Korrespondent Jörg Wimalasena zu präsentieren.
Wie man vielleicht schon an den Vorträgen erkennen kann, ging das Seminar weniger über das Wahlsystem, die Kandidaten und mögliche Wahlausgänge, sondern thematisierte auch die Polarisierung von Gesellschaft, Politik und Medien. Es war sehr interessant die bevorstehenden Wahlen in den USA aus einer anderen Perspektive zu sehen. Wir kamen am Ende zu dem Schluss: Egal wer diese Wahl gewinnen wird, die Bevölkerung wird eine harte Zeit vor sich haben. Besonders im Angesicht der aktuellen Probleme, wie COVID-19 oder Polizeigewalt.
Dieses Seminar gefiel mir sehr und brachte mir einige neue Erkenntnisse. Ich kann jedem empfehlen die Wahlen in den Vereinigten Staaten zu verfolgen und sie differenziert zu betrachten. Man sollte nie vergessen für wen diese Wahlen ursprünglich bestimmt sind: Für die Bevölkerung. Somit sollte man sich fragen in welcher Art und Weise das Ergebnis die Bevölkerung betrifft.
Empfehlen kann ich auch, an solchen interessanten Workshops und Tagungen teilzunehmen. Meine Empfehlung dazu kam von Frau Dr. Hoffmann.
Ruben W.
Klasse 13, PoWi LK